"Irgend ein Vorwand für einen Krieg findet sich immer"

Kanickel schrieb am 06.02.2024 20:18:

Irgend ein Vorwand findet sich immer, wenn man einen Krieg von Zaun brechen will.
So wird man auch für Polen einen finden.

Das ist durchaus vorstellbar. Wenn die Sicherheit Deutschlands sogar am Hindukusch und die Sicherheit der USA im Irak verteidigt werden muss, ist es nicht schwierig eine vergleichbare Begründung für einen Krieg gegen das unmittelbare Nachbarland zu finden.

Aber nicht vorstellbar ist, dass ein Land - auch nicht ein militärisch so potentes wie Russland - mal eben gegen mehr als 30 Länder der westlichen Militärallianz einen Krieg anfängt.

Im Gegenteil:
Bezüglich westlicher Äußerungen, "kriegstüchtig werden" und "sich auf einen Krieg gegen Russland vorbereiten" zu wollen, hat Medwedew als stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrats deutlich gemacht, dass Russland gar nicht in der Lage ist einen konventionellen Krieg gegen die NATO zu führen:

"If - God forbid! - such a war breaks out, it won't go according to the Special Militäry Operation scenario. It won't be fought in trenches using artillery, armoured vehicles, drones and EW.
NATO is a huge military bloc, the total population of the Alliance member states is about 1 billion people, and their combined military budget can get as high as 1.5 trillion USD.
So, because our military capabilities are thus incomparable, we will simply be left with no choice. The response will be asymmetrical. To defend our country's territorial integrity, ballistic and cruise missiles carrying special warheads will be put to use. It is based on our military doctrine documents and is well known to all. And this is exactly that very Apocalypse. The end to everything."

Ergänzung und Interpretation:
Wenn ein Land sich als militärisch unterlegen ansieht, wird es von sich aus keinen Krieg anfangen.
Ein Krieg wird immer nur von denen angefangen, die aus kühler Berechnung oder aufgrund fataler Selbstüberschätzung glauben, ihn auch tatsächlich gewinnen zu können.