Auf_dem_Vulkan schrieb am 07.02.2024 18:06:
KarlderEinfaeltige schrieb am 07.02.2024 12:34:
Auf_dem_Vulkan schrieb am 06.02.2024 19:58:
Olle Knolle schrieb am 06.02.2024 17:20:
Polens Nachbar Russland rüstet nicht nur seit Jahren hemmungslos auf, sondern hat bereits einen anderen Nachbarn Polens überfallen und versucht seit fast zwei Jahren, diesen zu unterwerfen. Hunderttausende haben dadurch bereits Leben und Heimat verloren.
Eigentlich war das erklärte Ziel laut Kreml aber nicht die "Unterwerfung" der Ukraine, sondern Neutralität, d.h. Verzicht auf feindselige Politik als Vorposten der NATO bzw. Garantien des Westens, dass sich die Ukraine nicht zu einem NATO-Vorposten entwickelt.
Die Ukraine hatte bei Kriegsbeginn 2014 ein Gesetz, das ihre Blockfreiheit festschrieb und ihr die Mitgliedschaft in einem Militärbündnis untersagte.
2014 war nicht Kriegsbeginn, sondern erstmal ein Putsch, um das EU-Assoziierungsabkommen durchzusetzen, das u.a. eine Zusammenarbeit mit der NATO beinhaltete.
Einen kleinen Einmarsch russischer Truppen in der Ukraine würde ich schon für einen Krieg halten.
https://books.google.de/books?id=yvRfEAAAQBAJ&pg=PT154
"In August 2014, the Russians deployed an estimated 3,500–6,500 troops into Ukraine, growing to a peak of some 10,000 by the end of the year. There had already been small detachments from the 2nd and 10th Spetsnaz Brigades, the 106th Guards Airborne Division and the 45th Guards Airborne Spetsnaz Regiment. Then, elements of the 9th and 18th Motor Rifle Brigades were deployed to prepare the ground. The first wave of regular combat forces saw the introduction of Battalion Tactical Groups (BTGs) drawn from fully ten manoeuvre units: the 17th, 18th, 21st and 33rd Motor Rifle Brigades, the 31st Guards Air Assault Brigade, the 2nd Spetsnaz Brigade, the 104th and 247th Air-Assault Regiments and the 137th and 331st Airborne Regiments. At this point, the age of so-called ‘hybrid war’, one in which disinformation, deniable political operations and other non-kinetic means are at least as important as the actual fighting on the battlefield, was virtually over. Instead this was looking much more like a conventional, even if undeclared, war in which both sides fielded mixes of regular forces and militias in sporadic, but brutal conflict."
Außerdem wollte Putin nach eigenen Angaben die militärische Aggression Kiews auf den Donbas stoppen. Im Westen nannte man das bei anderer Gelegenheit "Responsibility to Protect".
Das hat der Adolf auch behauptet.
Mit dem Ausdruck "Responsibility to Protect" sind die offiziellen Rechtfertigungen für Angriffskriege des Westens in Jugoslawien, Libyen und Syrien gemeint. In jedem dieser Fälle hat der Westen seine Bombardierungen damit begründet die Bevölkerung vor ihren jeweiligen Regierungen "schützen" zu müssen.
Es sieht so aus, als hätte sich der Kreml diese typisch westliche Rechtfertigung für Angriffskriege zu eigen gemacht.
Nur hat der Kreml diesen Krieg praktischerweise gleich selbst angezettelt.
https://chbeck.de/34039345
"Dennoch bestreitet die russische Regierung bis heute, dass sie die Separatisten unterstützt. Explizit und formell ist Russland keine Kriegspartei. Aber auch in diesem Fall ist ein Dokument aufgetaucht, dass solche Unschuldsbeteuerungen widerlegt. Es stammt aus dem Kreml, wurde in der zweiten Februarwoche 2014, vor der russischen Invasion der Krim verfasst und enthält in unmissverständlichen Formulierungen strategisch-politische Überlegungen mit dem Ziel, die russischsprachigen Gebiete von der Ukraine abzuspalten. Man müsse den Zerfall der Zentralgewalt nutzen, um «mit den Schleuderkräften verschiedener Regionen des Landes regelrecht zu spielen». In diesen Gebieten, vor allem auf der Krim und in der Ostukraine, gebe es bereits eine «prorussische Dynamik», die es zu unterstützen gelte. Über die Forderung nach einer «Föderalisierung» und den Beitritt der dann autonomen Staatssubjekte zu einer «Zollunion auf regionaler Ebene, unabhängig von Kiev», sei eine «direkte ‹Souveränisierung› mit anschließendem Anschluss an Russland» anzustreben."
https://www.nzz.ch/meinung/russische-luegengebaeude-um-die-ukraine-invasion-implodiert-ld.1745376
"In einem Interview für die russische rechtsextreme Wochenzeitung «Sawtra» (Morgiger Tag) offenbarte Igor Girkin im November 2014 allerdings: «Den Auslöser zum Krieg habe ich gedrückt. Wäre unsere bewaffnete Einheit nicht über die Grenze aus Russland in die Ukraine gekommen, wäre alles so ausgegangen wie in Charkiw und Odessa.» In diesen beiden und anderen vorwiegend russischsprachigen Städten der Ukraine waren im Frühjahr 2014 – anders als im Donbass – lediglich unbewaffnete Agenten Moskaus aktiv. Diese schafften es damals nicht, bürgerkriegsähnliche Zustände auch in anderen Regionen der Ost- und Südukraine künstlich herbeizuführen."