Stimmt - über unsere regionale Zugehörigkeit hatten wir uns ja schon ausgetauscht.
Ich bin da, was Parteien wie Gewerkschaften anbelangt, immer in einem Zwiespalt. Schon an der Uni war es so, dass keine der Gruppen je so war, dass ich mich ihr mit Haut und Haaren hätte verschreiben können. Aber es gab konkrete Dinge, die ich tun wollte, zu denen ich Ideen hatte, was man tun könnte - und dann tut man sich mit dem Haufen zusammen, bei dem es am ehesten passt.
Für die lokale Solidararbeit mit Griechenland etwa, benötigten wir Struktur, auf deren Basis wir etwas auf die Beine stellen konnten. Da stellte uns immerhin Verdi Räume zur Verfügung, der Kulturbahnhof Langendreer gelegentlich auch, dank Jochen Marquard der DGB publicity und Unterstützung für Veranstaltungen, Meg Wompel von labournet Kooperation und Mitarbeit usw. Tätigkeit braucht halt Struktur und dafür denjenigen Grad an Institutionalisierung, der nötig ist, die zu entwickeln. Damit Referenten aus Griechenland in Deutschland vortragen können, die selbst ihre Reisekosten nicht tragen konnten, weil alles, was sie an Mitteln aufbringen können, in ihrem eigenen verarmten Land zum Einsatz kommt, war wiederum finanzielle Unterstützung durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung hilfreich.
Das gilt für andere politischen Bereiche auch. Veranstaltungen etwa zum Mediendiskurs.
Bei all diesen Organisationen gibt es dann Leute, die patent sind, und solche, bei denen man eine Krise bekommt.
Aber es gibt eben Punkte, bei denen Schluss ist: Man kann keiner Partei oder Organisation angehören, die mit zur Beschlussfassung eines Krieges beiträgt oder etwa der Privatisierung eines öffentlichen Kernguts wie des Wassers. Da wo Zugehörigkeit diskreditiert, muss einfach Schluss sein. So etwas kann man noch nicht einmal wählen.
Dies gilt für Grüne und SPD seit dem Serbienkrieg und der Bereitschaft, bei allen NATO-Sauereien mitzumachen. Es gilt auch für jede Partei, die Konzernermächtigungsabkommen untersützt.
Wenn Zugehörigkeit aber kein Akt gegen das eigene Gewissen ist, ist sie schlicht eine Abwägung von Gründen, die dafür, und solchen, die dagegen sprechen.