Capitano Beefheart schrieb am 21. September 2006 11:57
> Nehmen wir an , es hätte funktioniert, bis 1995 oder
> so wirklich alle Atomwaffen abzuschaffen, hätten die
> Atomwaffenstaaten und deren Verbündete nicht die jetzt erst
> beginnenden Containment Probleme mit der arabischen Welt.
Containment-Probleme? Wie meinst du das?
> Das ärgerliche ist, falls in einigen Jahren militärisch interveniert
> werden müsste, wir dies unvorstellbare Opfer fordern. Die Gefahr
> eines Krieges mit nuklearen Waffen wächst tatsächlich.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass tatsächlich militärisch
interveniert werden *müsste*. Das sind in annähernd allen Fällen
Propaganda-Lügen, die den Profit einiger weniger mehren.
> Also was jetzt, soll die world´s leading Nation ein Exempel am Iran
> statuieren und so die die arabische Bevölkerung noch mehr als bisher
> in die Arme der Extremisten treiben?
Das Problem wird dabei sein, dass dieses Exempel genauso in die Hose
gehen kann, wie das Exempel, das neulich im Libanon statuiert werden
sollte.
> Denn im Gegensatz zu den 50ern und dem kalten Krieg werden hier
> weitaus größere Regionen als damals durch Stellvertreterkriege
> destabilisiert, noch dazu Regionen, von deren Wirtschaftsgütern wir
> abhängen.
Und genau diese Abhängigkeit wird es Zeit zu beenden.
> Dabei ist Extremismus in islamischen Ländern und die daraus
> resultierende politische Instabilität zu einem großen Teil auf
> Interventionen des Westens zurückzuführen, hier beißt sich die Katze
> doch selbst in den Schwanz.
Sehe ich genauso.
> Wenn die arabische Welt wirklich nur zivile Nutzung der Kernkraft
> wünscht, so sollte man versuchen, zusammen mit diesen Ländern und im
> Westen selbst eine Energiewende herbeizuführen und alternative
> Energiegewinnungsmethoden entwickeln, die nicht zur Waffenproduktion
> taugen.
Durchaus richtig. Zusätzlich wäre eine Art "Nichtangriffsgarantie"
auch ein Faktor, um atomare Aufrüstung zu unterbinden.
> Purer Interventionismus wie im Fall des Iran wird den Westen auf
> lange Sicht nicht vorwärts bringen.
Eher rückwärts.
> Ich persönlich bin gegen Appeasement, man kann aus der Geschichte der
> Naziherrschaft lernen, wohin das geführt hat.
Naja, dass das Appeasement war ist zu bezweifeln. Eigentlich war man
einfach zu dem Zeitpunkt noch nicht so weit aufgerüstet, um
Nazi-Deutschland angreifen zu können.
> Aber: Man kann aus der Vorgeschichte zum Appeasement auch lernen, was
> passiert, wenn man nach einem Krieg (WK I) ein Land wirtschaftlich
> knebelt, militärisch besetzt, das Großkapital (in und ausländisches)
> die Nazis unterstützt, keine demokratische Tradition existiert, da
> ist der Ansatz. Hinterher Bomben werfen kann doch jeder.
Da stimme ich voll zu.
Gruß
Hermes
> Nehmen wir an , es hätte funktioniert, bis 1995 oder
> so wirklich alle Atomwaffen abzuschaffen, hätten die
> Atomwaffenstaaten und deren Verbündete nicht die jetzt erst
> beginnenden Containment Probleme mit der arabischen Welt.
Containment-Probleme? Wie meinst du das?
> Das ärgerliche ist, falls in einigen Jahren militärisch interveniert
> werden müsste, wir dies unvorstellbare Opfer fordern. Die Gefahr
> eines Krieges mit nuklearen Waffen wächst tatsächlich.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass tatsächlich militärisch
interveniert werden *müsste*. Das sind in annähernd allen Fällen
Propaganda-Lügen, die den Profit einiger weniger mehren.
> Also was jetzt, soll die world´s leading Nation ein Exempel am Iran
> statuieren und so die die arabische Bevölkerung noch mehr als bisher
> in die Arme der Extremisten treiben?
Das Problem wird dabei sein, dass dieses Exempel genauso in die Hose
gehen kann, wie das Exempel, das neulich im Libanon statuiert werden
sollte.
> Denn im Gegensatz zu den 50ern und dem kalten Krieg werden hier
> weitaus größere Regionen als damals durch Stellvertreterkriege
> destabilisiert, noch dazu Regionen, von deren Wirtschaftsgütern wir
> abhängen.
Und genau diese Abhängigkeit wird es Zeit zu beenden.
> Dabei ist Extremismus in islamischen Ländern und die daraus
> resultierende politische Instabilität zu einem großen Teil auf
> Interventionen des Westens zurückzuführen, hier beißt sich die Katze
> doch selbst in den Schwanz.
Sehe ich genauso.
> Wenn die arabische Welt wirklich nur zivile Nutzung der Kernkraft
> wünscht, so sollte man versuchen, zusammen mit diesen Ländern und im
> Westen selbst eine Energiewende herbeizuführen und alternative
> Energiegewinnungsmethoden entwickeln, die nicht zur Waffenproduktion
> taugen.
Durchaus richtig. Zusätzlich wäre eine Art "Nichtangriffsgarantie"
auch ein Faktor, um atomare Aufrüstung zu unterbinden.
> Purer Interventionismus wie im Fall des Iran wird den Westen auf
> lange Sicht nicht vorwärts bringen.
Eher rückwärts.
> Ich persönlich bin gegen Appeasement, man kann aus der Geschichte der
> Naziherrschaft lernen, wohin das geführt hat.
Naja, dass das Appeasement war ist zu bezweifeln. Eigentlich war man
einfach zu dem Zeitpunkt noch nicht so weit aufgerüstet, um
Nazi-Deutschland angreifen zu können.
> Aber: Man kann aus der Vorgeschichte zum Appeasement auch lernen, was
> passiert, wenn man nach einem Krieg (WK I) ein Land wirtschaftlich
> knebelt, militärisch besetzt, das Großkapital (in und ausländisches)
> die Nazis unterstützt, keine demokratische Tradition existiert, da
> ist der Ansatz. Hinterher Bomben werfen kann doch jeder.
Da stimme ich voll zu.
Gruß
Hermes