kleinermüller schrieb am 03.01.2024 01:13:
Ich kenne keinen Job oder keine Arbeit, die weniger abwerfen würde als das Bürgergeld.
[...]
Naja, wie dem auch sei: Meiner Meinung nach lohnt sich arbeiten, auch wenn Bürgergeldempfänger und Beamte das anders sehen und ausleben.
Das stimmt halt so nicht.
Es gibt etwas, das sich mit Geld nicht direkt aufwiegen lässt, und das ist "soziale Sicherheit". Die meisten Jobs erlauben keine "sozial sichere Perspektive" - und zwar aus der Begründung heraus, dass Miete, Strom, Gas, Wasser, Kindergarten etc aus dem Erwerbseinkommen bezahlt werden müssen. Da bei einigen dieser Posten die Inflation besonders stark zugegriffen hat, die Einkommen aber nicht mitgewachsen sind, sind besonders prekär Beschäftigte erheblich benachteiligt. Nur um die Inflation der Jahre '22 und '23 ausgzugleichen, müssten die Mindestlöhne um 30% steigen.
Ein ALG-II-Bezieher dagegen MUSS, wenn er in einer zulässig großen Wohnung lebt (45qm Single, 60qm Zweipersonenhaushalt, ...) weder für Miete aufkommen noch für Heizkosten, noch muss er die KiTa bezahlen usw usf. Es gibt Zuschüsse für Lebensmittel bzw. Zugang zur Tafel. Selbst wenn der eigentliche Bezug nicht oder nur unter der Teuerungsrate steigt, der Ausgleich bei Mietgeld & co sorgt vollautomatisch für eine "Bezugserhöhung". Im Grunde ist jemand, der dauerhaft Bürgergeld erhält, sozial besser gestellt als jemand, der prekär beschäftigt ist.
Und das muss dringend abgestellt werden. Mindestlöhne rauf (+50%), mehr Netto vom Brutto, Klimakosten abstellen oder umlegen auf Einkommen >60k pro Person & Jahr.