viciousVelo schrieb am 09.06.2023 00:43:
Wahrscheinlich hast du mich da falsch verstanden. Der Staat soll das definitiv nicht im Alltag regeln. Das müssen die Menschen schon untereinander machen. Aber bei wichtigen Themen sollte das natürlich schon irgendwie gesetzlich geregelt sein.
Fragt sich nur was "wichtig" ist.
Wo setzt du denn für dich die Grenze? Wäre es für dich nicht eingreifwürdig, wenn ein Chef seine Mitarbeiterin dauernd angräbt und mit mehreren sexuellen Anspielungen am Tag das Leben zur Hölle macht?
Nein, sie könnte den Job wechseln.
Ist es für dich OK, wenn ein Polizist grundsätzlich nur POC kontrolliert, weil er denkt, dass die eh alle kriminell sind?
Ja, wen und wo und wie die Polizei kontrolliert handlen sie selbst, weil sie selbst wissen aus der Erfhrung wo die faulen Eier liegen. Und wenn sie der Meinung sind das POCs faule Eier sind dann würde ich mir eher als Politiker Gedanken machen warum diese Einschätzung plötzlich da ist.
Ich für meinen Teil weiß nicht, wann ich möchte, dass etwas strafwürdig ist, ich bin aber sehr froh, dass so etwas mehr und mehr gesellschaftlich geächtet wird.
So was? Was soll denn geächtet werden?
Die Leute haben jahrtausendelang in Ungerechtigkeit und Sklaverei gelebt. Wir haben heute die größte Gerechtigkeit ever. Egal ob Klassenunterschied, Rassenunterschied, Religionsunterschied oder Geschlechterunterschied. Es hat Jahrtausende deutlich schlechter funktioniert als heute - WEIL die Leute für sich selber sorgen mussten und keine Hilfe der Gesellschaft bekamen.
Der Staat hat Sklaverei legitimiert, abgesegnet und toll befunden und hat sie später nur aufgegeben weil es nicht mehr wirtschaftlich war. Der Staat hat einen Scheiss für die Menschen gemacht, wie immer. Der Staat hat nur profitiert vom Fortschritt seiner Bürger die den ganzen Scheiss gemacht haben, wie immer. Der Staat ist ein Parasit mit der einzig sinnvollen Aufgabe die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten. Das macht er mal weniger oder öfter gut. Aber sonst macht er gar nichts ausser zu fordern.
Natürlich soll der Staat nur Rahmenbedingungen schaffen. Aber wenn die eine Rahmenbedingung eine unantastbare Würde ist, dann soll der Staat auch genau das durchsetzen.
Wäre ich im Prinzip auch dafür.
Vielleicht reden wir da aneinander vorbei. Natürlich müssen Menschen auch mal auf die Fresse fallen. Aus Fehlern lernt man am besten. Das kann auch niemand jemandem abnehmen. Es wäre aber wünschenswert, wenn die Bedingungen so gut sind, dass man möglichst wenig Fehler macht und das Aufstehen nach dem hinfallen, möglichst leicht passiert.
Der Staat kann da nur einen gewissen Teil ermöglichen, aber der soll dafür sorgen, dass die Startbedingungen für alle ähnlich gut sind.
Und aus diesem Teil sollte er sich gefälligst raus halten. Er ist schon mit so einem Gummiwort wie Gerechtigkeit überfordert wo jeder irgendwas anderes drunter versteht.