Daran sind zwei Aspekte auffällig:
1. Offensichtlich traut man der Politik und Administration Russlands durchaus zu, große organisatorische Fähigkeiten zu besitzen, den unseren hingegen nicht.
2. An der Organisation und Durchführung der Wahlen in Berlin zeigt sich im Kleinen, woran unsere Politik und Verwaltung krankt:
- Fehlendes Einschätzungsvermögen, was da auf einen zukommt.
- Fehlende Planung, selbst eines vergleicheweise einfachen Vorhabens.
- Unfähigkeit bei der Durchführung (zu wenig Wahkabinen, fehlende oder falsche Stimmzettel, ,,,)
- Unnötige zusätzliche Erschwerung der Aufgabe durch Herbeiführung eines parallelen Großereignisses (Marathon).
Die Äußerungen der Wahlleiterin ("Ich war zuversichtlich, ...") sind an Naivität kaum noch zu überbieten. Entweder man hat da die Falsche(n) rangelassen, dann zeigt dies eine Verachtung für die Wahl und damit auch für die Demokratie. Denn sollte man nicht die besten Organisatoren einsetzen, um den seltenen Vorgang, wo der Souverän einmal alle 4 Jahre seine Stimme abgeben darf, fehlerfrei durchführen zu können?
Wenn es aber so sein sollte, dass Berlin prinzipiell unfähig ist, so etwas wie eine Wahl ohne Chaos durchzuführen, dann sollte man auch von allen politischen Projekten, die mehr Talent erfordern, die Finger lassen.
Andererseits: Warum sollte eine Politik, die ohnehin am Willen des Souverän vorbei regiert, ausgerechnet auf die Durchführung der Wahlen besonders großen Wert legen?
Da wollten doch tatsächlich Leute durch Abgabe ihrer Stimme mit darüber entscheiden, welche Politik in Deutschalnd gemacht wird? Hahaha ! ... Haben wir gelacht.