Brasso schrieb am 19.09.2022 08:05:
Interessant auch die unterschiedlichen Erzählungen.
Wochenlange Panikmache, dass Russland kein Gas mehr liefert und wir uns deswegen nicht duschen sollen. Und dann die Umkehr, "die Gasspeicher sind vorzeitig fast voll".
Anscheinend hat ein Fachmann Herrn Habeck gesagt, dass durch die Panik die Gaspreise geschürt werden.
Die Chinesen sind wohl auch ins Geschäft eingestiegen. Im Prinzip "Gas,- u. Geldwäsche" für die RF, natürlich mit sattem Aufschlag für den Endkunden und entsprechender Marge für die chinesischen Firmen. Die Russen wird es nicht weiter stören. Deren Langfristverträge liefen für den deutschen Importeur von Leitungsgas früher bei 250,- 300,- Dollar je 1000 Kubikmeter. Die Inder importieren russisches Rohöl von den Russen und verschippern Endprodukte wie Diesel nach Europa. Sie erhalten von Russen großzügige Rabatte, egal - die Russen können damit gut leben (auch wenn es den Umsatz schmälert), aber vor wenigen Jahren lag der Rohölpreis auch nur bei um die 60,- Dollar/Barrel und man musste damit kalkulieren. Russland hatte damals mit einem Minimum von 40,- Dollar geplant.
Wenn man Russland zuwenigst beim Öl empfindlich treffen möchte, müsste man die westlichen Sanktionen vom Iran und Venezuela komplett aufheben. Damit den Ölmarkt quasi fluten und die Preise stark zurückgehen lassen, oder der Westen bekommt die Kontrolle über beide Länder - was zumindest im Falle Irans ehr unwahrscheinlich ist. Zugleich würde die Schieferölproduktion in CAN und USA unrentabel. Insgesamt haben die OPEC+ Länder überhaupt kein Interesse an einer ausgeweiteten Produktion, welche die Preise nach unten diktieren würde.