Sie haben verstanden, dass ich genau dies kritisiere und feststelle, dass wir uns vielleicht über den gesellschaftlichen Umgang mit dem Photographieren und Filmen im öffentlichen Raum Gedanken machen müssen?
Vielleicht habe ich Sie ja auch nicht richtig verstanden - wenn dem so ist, möchte ich mich entschuldigen.
Das Gesetz sagt, dass jeder das Recht am eigenen Bild hat. In der Realität stellen Menschen Bilder und Videos online, in denen auch andere Menschen sichtbar sind, ohne diese Personen um Erlaubnis zu bitten.
Kaum einer hat dafür jemals eine Anzeige erhalten - denn meist kennen sich Photographen und zufällig Abgelichtete schlichtweg nicht. Dies führt dazu, dass kaum einer ein Unrechtsbewusstsein für das ungefragte Filmen/Photographieren entwickelt. Die sozialen Medien wiederum führen dazu, dass viele sich berufen fühlen, sich und ihre Umwelt in Bildern zu dokumentieren und zu teilen.
Ich würde mir wünschen, dass dies gesellschaftlich nicht mehr toleriert wird. Gesetze bewirken überhaupt nichts, wenn kein gesamtgesellschaftlicher Konsens und kein entsprechendes Unrechtsbewusstsein existiert.
Ich finde es nicht in Ordnung, nicht ins Kino, ins Restaurant oder zum Konzert gehen zu können, ohne Gefahr zu laufen, auf irgendwelchen Bildern in den sozialen Medien zu landen.
Nicht falsch verstehen - Bilder wurden in der Zeit vor Socialmedia auch schon von all diesen Aktivitäten gemacht. Nur wurden diese nicht postwendend online und damit praktisch der ganzen Welt zur Verfügung gestellt.