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  • OberstMeyer

mehr als 1000 Beiträge seit 08.01.2010

Blinde Brille des Journalismus

Obwohl sich die Autorin leidig müht, Objektivität walten zu lassen, ist ihre sehr ausführliche Analyse berufsbedingt auf die aktuelle Situation zwischen den Kontrahenten eingeschränkt und deshalb etwas daneben. Knapp daneben ist auch vorbei. Die Umstände, die zur Konfrontation führten, bleiben ausgeblendet. Aber nicht Rußland hat rings um die Nato Stützpunkte und Waffensysteme aufgestellt, die zu Angriffen befähigen. Es sei an das Statement des Ex-stellvertretenden US-Generalstabschefs kurz nach der Besetzung der Krim erinnert, er würde Putin für unfähig oder dumm halten, hätte er nicht genau so gehandelt.
Auch die Theoreme, beide würden das gleiche tun, sowohl Propaganda als auch Rüstung betreffend, halten einer näheren Prüfung nicht stand. Quantitativ sind die Unterschiede immens, wobei die Rüstungen Rußlands ausschließlich auf Verteidigung gerichtet sind. Die Autorin sollte einen unabhängigen Experten zu Rate ziehen.
Unübersehbar ist ihr Bemühen, mit ihren Kollegen nicht zu streng ins Gericht zu gehen, sie bevorzugt deren Entschuldigung durch "Schludrigkeit, vermeidet den Vorwurf der Willfährigkeit für die Karriere, obwohl hier in großem Umfang angebracht. Aber schließlich lebt sie ja von deren Ausbildung und kann nicht mit Fingern auf sie zeigen.
Man kann eben nicht den Zaun überspringen ohne den Stall zu verlassen.

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