Natürlich zuckt man bei dem Wort unweigerlich zusammen, sind mit
solchen Verschwörungstheorien doch schon schlimme Unterdrückungen,
Verfolgungen, bis hin zu millionenfachem Mord begründet worden. Kein
Wunder also, daß der Terminus verdammt unappetitlich wirkt. Aber
widerlegt ist die Theorie damit natürlich noch keineswegs.
Wenn man sich an die Widerlegung (oder umgekehrt die Belegung) der
Theorie machen möchte, muß man sich aber erst einmal fragen, was denn
eigentlich behauptet wird. Gibt es Verschwörungen? Natürlich gibt es
die. Sogar im Turnverein oder einer Schulklasse. So etwas kommt vor.
Eine Verschwörung ist ja zunächst einmal nichts weiter als ein mit
Schwur bekräftigtes Bündnis für ein gemeinsames Ziel. Möglicherweise
wird auch ein Komplott geschmiedet, möglicherweise ist das Bündnis
geheimer Natur, aber das ist alles nicht zwingend. Wodurch wird eine
Verschwörung nun zu einer Weltverschwörung? Wenn sich die gesamte
Welt verschwört? Nein, das ist wohl eher nicht gemeint. Offenbar ist
damit gemeint, daß die Verschwörergruppe über die ganze Welt verteilt
ist. Und wenn die Mitglieder dieser Gruppe nun darüber hinaus auch
noch das Prädikat aufweisen, jüdisch zu sein, dann kann man das Ganze
wohl korrekt als jüdische Weltverschwörung bezeichnen. Auf den
Zionismus trifft all das zweifellos zu. Die Anhänger dieser Ideologie
sind zunächst einmal über die ganze Welt verstreut; das ist
logischerweise die Ausgangslage, denn das Anliegen besteht ja gerade
darin, einen eigenen Staat zu gründen, in dem die verstreuten Juden
sich wieder in Frieden versammeln können. Da das Ziel noch nicht
gänzlich vollendet ist (den Staat gibt es zwar, aber leider noch
lange nicht unter friedlichen Umständen), ist die Bewegung noch
aktiv. Es werden auch immer neue Juden ins Land geholt.
So gesehen ist an der jüdischen Weltverschwörung überhaupt nichts
Übles. Ein Volk will sein eigenes Land, in dem es in ersehntem
Frieden leben kann, im Gegensatz zu der lange erlittenen
Diskriminierung, die es sonst in der Welt immer wieder erfahren hat.
Die gleiche Sehnsucht läßt sich auch bei anderen Völkern finden, in
denen es Bestrebungen zu einem eigenen Staat gibt, etwa den Kurden
oder den Tschetschenen. Nur sind die aus historischen Gründen nicht
auf eine Weise weltweit verstreut wie die Juden. Außerdem ist
Judentum nicht nur eine Frage der Stammeslinie, sondern kann auch
durch religiöses Bekenntnis erworben werden. Andererseits haben mit
dieser Religion viele geneologische Juden nichts am Hut.
Verschwörungstheorien, die eher auf die Tatsache abzielen, daß Juden
oft in der Hochfinanz tätig waren und sind und ihnen Rassismus
vorwerfen in dem Sinne, daß diese ihre Macht nutzten, um ihrer
eigenen "Rasse" (der jüdischen) einen Vorteil zu verschaffen, indem
der Rest der Welt heimlich unterjocht wird, könnten ebenfalls
zutreffen. Jüdische Nationalisten gibt es ja auch. Aber dafür sind
natürlich dann nicht einfach gleich alle Juden haftbar zu machen, und
genausowenig ergibt es Sinn, alles, was irgendwie mit Judentum und
Israel zu tun hat, unter Generalverdacht zu stellen. Schließlich ist
z. B. allseits bekannt, daß eine Menge Deutscher sich verschworen
hatten, um, in der Überzeugung der Überlegenheit der eigenen "Rasse",
die Weltherrschaft zu erringen, auf Kosten der "Untermenschen" (als
Gegenstück zu den "Unbeschnittenen"). Natürlich wäre es nun ziemlich
blödsinnig, alles, was mit Deutschen und deutschen Interessen
zusammenhängt, etwa beispielsweise die Wiedervereinigung, mit einer
unablässigen, im Verborgenen operierenden Naziverschwörung erklären
zu wollen.
solchen Verschwörungstheorien doch schon schlimme Unterdrückungen,
Verfolgungen, bis hin zu millionenfachem Mord begründet worden. Kein
Wunder also, daß der Terminus verdammt unappetitlich wirkt. Aber
widerlegt ist die Theorie damit natürlich noch keineswegs.
Wenn man sich an die Widerlegung (oder umgekehrt die Belegung) der
Theorie machen möchte, muß man sich aber erst einmal fragen, was denn
eigentlich behauptet wird. Gibt es Verschwörungen? Natürlich gibt es
die. Sogar im Turnverein oder einer Schulklasse. So etwas kommt vor.
Eine Verschwörung ist ja zunächst einmal nichts weiter als ein mit
Schwur bekräftigtes Bündnis für ein gemeinsames Ziel. Möglicherweise
wird auch ein Komplott geschmiedet, möglicherweise ist das Bündnis
geheimer Natur, aber das ist alles nicht zwingend. Wodurch wird eine
Verschwörung nun zu einer Weltverschwörung? Wenn sich die gesamte
Welt verschwört? Nein, das ist wohl eher nicht gemeint. Offenbar ist
damit gemeint, daß die Verschwörergruppe über die ganze Welt verteilt
ist. Und wenn die Mitglieder dieser Gruppe nun darüber hinaus auch
noch das Prädikat aufweisen, jüdisch zu sein, dann kann man das Ganze
wohl korrekt als jüdische Weltverschwörung bezeichnen. Auf den
Zionismus trifft all das zweifellos zu. Die Anhänger dieser Ideologie
sind zunächst einmal über die ganze Welt verstreut; das ist
logischerweise die Ausgangslage, denn das Anliegen besteht ja gerade
darin, einen eigenen Staat zu gründen, in dem die verstreuten Juden
sich wieder in Frieden versammeln können. Da das Ziel noch nicht
gänzlich vollendet ist (den Staat gibt es zwar, aber leider noch
lange nicht unter friedlichen Umständen), ist die Bewegung noch
aktiv. Es werden auch immer neue Juden ins Land geholt.
So gesehen ist an der jüdischen Weltverschwörung überhaupt nichts
Übles. Ein Volk will sein eigenes Land, in dem es in ersehntem
Frieden leben kann, im Gegensatz zu der lange erlittenen
Diskriminierung, die es sonst in der Welt immer wieder erfahren hat.
Die gleiche Sehnsucht läßt sich auch bei anderen Völkern finden, in
denen es Bestrebungen zu einem eigenen Staat gibt, etwa den Kurden
oder den Tschetschenen. Nur sind die aus historischen Gründen nicht
auf eine Weise weltweit verstreut wie die Juden. Außerdem ist
Judentum nicht nur eine Frage der Stammeslinie, sondern kann auch
durch religiöses Bekenntnis erworben werden. Andererseits haben mit
dieser Religion viele geneologische Juden nichts am Hut.
Verschwörungstheorien, die eher auf die Tatsache abzielen, daß Juden
oft in der Hochfinanz tätig waren und sind und ihnen Rassismus
vorwerfen in dem Sinne, daß diese ihre Macht nutzten, um ihrer
eigenen "Rasse" (der jüdischen) einen Vorteil zu verschaffen, indem
der Rest der Welt heimlich unterjocht wird, könnten ebenfalls
zutreffen. Jüdische Nationalisten gibt es ja auch. Aber dafür sind
natürlich dann nicht einfach gleich alle Juden haftbar zu machen, und
genausowenig ergibt es Sinn, alles, was irgendwie mit Judentum und
Israel zu tun hat, unter Generalverdacht zu stellen. Schließlich ist
z. B. allseits bekannt, daß eine Menge Deutscher sich verschworen
hatten, um, in der Überzeugung der Überlegenheit der eigenen "Rasse",
die Weltherrschaft zu erringen, auf Kosten der "Untermenschen" (als
Gegenstück zu den "Unbeschnittenen"). Natürlich wäre es nun ziemlich
blödsinnig, alles, was mit Deutschen und deutschen Interessen
zusammenhängt, etwa beispielsweise die Wiedervereinigung, mit einer
unablässigen, im Verborgenen operierenden Naziverschwörung erklären
zu wollen.