Karl Sten schrieb am 15.07.2023 11:43:
oldman123 schrieb am 15.07.2023 07:38:
Nannte man Stützungskäufe.
Wenn die Nationalbanken in der Bundesrepublik, Frankreich, Großbritannien aber auch Japan und anderen Ländern mal wieder Unmengen an Dollar kauften oder verkauften um den Anstieg des Dollarwertes im Devisenhandel auszubremsen oder den Einbruch abzufangen.Hier ein kleiner Erklärbär. Kostete etwas Leisezeit, weil alt, sollte es jeder verstehen ;-)
Das Dollarproblem - Grundsätzliche und aktuelle Perspektiven
1978
https://library.fes.de/gmh/main/pdf-files/gmh/1978/1978-06-a-321.pdfAber das hat imho keinen Bezug mehr zur heutigen Realität oder wo siehst Du die Zusammenhänge.
Mit welchen Mitteln werden heute die Wechselkurse des Dollar zu anderen Währungen möglichst konstant gehalten? Welchen Einfluss haben Dollarverkäufe oder -käufe der EZB auf den Euro und damit gleichzeitig auf den Dollar?
Das wird dauern bevor sich alternative Zahlungsmethoden durchsetzen - wenn sie sich durchsetzen. Und als Alternativen gibt es ja bereits frei konvertierbare €, CHF und Yen
Wie die Währung heißt, ob schon real vorhanden oder neu erfunden ist vollkommen schnuppe. Es könnte auch der vietnamesiche Dong sein - oder Monopolys sein.
Es müssen sich nur genügend Länder finden die sich auf eine gemeinsame Handelswährung für Käufe und Verkäufe einigen.
Wie das funktioniert, können sich diese Länder an der gemeinsamen Geldabwicklung in Westeuropa im Rahmen der EG/EWG und EU ansehen.
"1979 wurde das Europäische Währungssystem (EWS) eingerichtet. Es sollte Schwankungen der nationalen Währungen jenseits einer gewissen Bandbreite verhindern. Daher wurde die Europäische Währungseinheit ECU (gesprochen E-Kü) geschaffen. Der ECU war eine Korbwährung, die man als Vorläufer des Euros bezeichnen kann. Der ECU diente nur als Verrechnungseinheit und existierte nicht als Bargeld, ... . Einige EG-Mitgliedstaaten emittierten Staatsanleihen in ECU (sie wurden, wie andere Staatsanleihen auch, an den Börsen gehandelt) und nahmen Kredite in ECU auf.
...
Die erste Stufe der Währungsunion wurde am 1. Juli 1990 mit der Herstellung des freien Kapitalverkehrs zwischen den EG-Staaten eingeleitet. Nachdem im Vertrag von Maastricht 1992 die rechtlichen Grundlagen für die weitere Umsetzung gelegt worden waren,
begann am 1. Januar 1994 die zweite Stufe mit der Gründung des Europäischen Währungsinstituts (EWI, die Vorgängerinstitution der EZB) und der Überprüfung der Haushaltslage der Mitgliedstaaten.
Die letzte Stufe wurde mit der Gründung der Europäischen Zentralbank (EZB) am 1. Juni 1998 und der endgültigen Festlegung der Wechselkurse der nationalen Währungen zum Euro am 1. Januar 1999 erreicht. Ab dann waren die Wechselkurse (auch Währungsparitäten genannt) der teilnehmenden Länder unverrückbar festgelegt.
...
Einführung des Euro als Buchgeld
Am 31. Dezember 1998 wurden die Wechselkurse zwischen dem Euro und den einzelnen Währungen der Mitgliedstaaten unwiderruflich festgelegt, am 1. Januar 1999 wurde der Euro gesetzliche Buchungswährung. Er ersetzte die frühere Korbwährung ECU (European Currency Unit) in einem Umrechnungsverhältnis von 1:1. Einen Tag später, am 2. Januar, notierten die europäischen Börsen bereits sämtliche Wertpapiere in Euro."
Die Einführung des Euro als Bargeld am 17. Dezember 2001 war ein scheinbar guter Schritt, aber wäre für die Wirtschaftsbeziehungen innerhalb der EU und nach Außen als Handelswährung nicht nötig gewesen.
Euro
https://de.wikipedia.org/wiki/Euro#Geschichte_des_Euros
Oder eine andere gemeinsame Verrechnungswährung? Länder in Lateinamerika, Afrika und Asien? Oder eine Alternativwährung wie der Euro als künstlich erschaffene Währung statt D-Mark, Franc, Gulden, Schilling und Peso und aus den Fehlern der Eurozone lernen?
Ich finde den € jetzt nicht misslungen.
Habe ich überhaupt nicht behauptet. Weder der ECU noch der Euro waren als Handelswährung misslungen. Es gab erst Probleme, als man meinte möglichst viele EU Staaten in den Euro zu bringen, obwohl das den Vorgaben für Euromitglieder widersprach.
Selbst im Ostblock gab es als "gemeinsame Währung" den Transferrubel.
Der hatte nur andere Stolpersteine als der Euro.Die russische Form des Besatzungsgeldes
Was'n das für'n Quatsch. Dass hätte auch Transferforint, Transferzloty oder Transfermark heißen können. Natürlich waren die Sowjets auch die führende wirtschaftliche (und politische Macht im RGW. Sinn und Zweck war es, eine gemeinsame Wirtschaftswährung wie den ECU in der EG/EWG zu etablieren. Der ECU hätte auch Transfermark, Transfergulden oder Transferschilling heiße können.
Ließ noch mal:
Transferrubel
https://de.wikipedia.org/wiki/Transferrubel
Egal wie sich Länder in den nächsten Jahren/Jahrzehnten entscheiden, welche Form außerhalb des Dollar sie bevorzugen, wird den Dollar (massiv) schwächen und die Frage bleibt, mit welchen Maßnahmen die USA gegensteuern werden.
Sie werden dies als Herausforderung betrachten und noch mehr in Hightech investieren.
Man muss nur dran glauben. Es wird einige Zeit dauern, bis die US Wirtschaft die Importe aus Südkorea, Taiwan, Japan, Singapur und China ersetzten kann. Und was das den US Steuerzahler durch Subventionierungen der Industrie kosten wird?