Um mit den Klimaaktivisten zu beginnen, die Gas als fossilen Energieträger ablehnen und sich deshalb zur Nichtinbetriebnahe von N2 bekennen, muss gesagt werden, dass diese Position eine gewisse Berechtigung hat, die sie aber momentan sofort verliert, weil wir Frackinggas aus den USA (zum 8fachen Preis) einkaufen, das mit mit Spezialtankern angeliefert werden muss, und angesichts der ökologischen Gesamtlage eine zusätzliche Riesenbelastung für die Natur darstellt und deshalb, genau wie Kriege, ein absolutes "no go" sein sollte.
Neben dem ökologischen Aspekt, der eigentlich einen Umstieg auf Flüssiggas ausschließen müsste, hat die Sanktionspolitik, die von Teilen der Linkspartei heftig kritisiert und von anderen daselbst unterstütz wird, verheerende ökonomische Auswirkungen, sowohl für viele Betriebe, die wegen der vom Boykott verursachten Energiepreissteigerungen in die Insolvenz gezwungen werden (manche befürchten eine Deindustrialisierung Deutschlands), als auch geschätzt für die Hälfte unserer Bevölkerung, die keine Rücklagen besitzt und in die Armut abgleitet.
Dass die Linke sich in dieser im bundesrepublikanischen Kontext nie dagewesenen Krise durch innerparteiliche Grabenkämpfe "profiliert", scheint denen Recht zu geben, die spätestens seit dem glücklosen Duo Kipping/Riexinger und der urban-woken Ausrichtung ihren Glauben an sie als eine relevante gesellschaftliche Kraft aufgegeben haben.
Was zusätzlich deprimiert ist die Tatsache, dass die Medien den Sanktionskurs quasi als alternativlos unterstützen und insbesondere die Entscheidungen der Chefdiplomatin und des Wirtschaftsminister goutieren, wobei manchen Habecks "Kurieren an Symptomen" nicht weit genug geht.
Dass der Wirtschaftskrieg gegen Russland als gigantische Fehlentscheidung in die Annalen Deutschlands eingehen könnte, ist mehr als nur eine vage Vermutung.
Um so wichtige wäre es jetzt, die Sanktionen auf den Prüfstand zu stellen.
Was gänzlich irrational erscheint, ist eine weitere Eskalation des Konflikts, insbesondere auch dann, wenn die richtig damit liegen, dass Moskau jetzt "angeschlagen" sein könnte.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.09.2022 11:31).