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  • Naturzucker

mehr als 1000 Beiträge seit 06.03.2012

es gibt keinen sachlichen Grund gegen die Öffnung von NS2

Ob russisches Gas nun durch die linke oder rechte Röhre fliesst, spielt keine Geige. Und solange wir auf fossile Energieträger angewiesen sind, ist russisches Erdgas auch unter Umweltaspekten allemal besser als Fracking Gas und Kohle. Erst recht unter dem Aspekt, dass die durch künstliche Verknappung und Spekulation getriebenen Preise für Energie die Förderung von Fracking Gas im großen Stil erst wieder lukrativ gemacht haben. Und dieses Fracking Gas kommt auf die CO2 Bilanz noch oben drauf. Zumal gerüchteweise Russland angeblich derzeit nicht nach Europa geliefertes Erdgas abfackelt, weil man ein Bohrloch angeblich nicht einfach verschließen können soll (ggf. weiß dazu jemand hier mehr).

Wir würden also unter den gegenwärtigen Voraussetzungen sowohl Putin maximal schaden und der Umwelt maximal nutzen, wenn wir russisches Erdgas möglichst billig einkaufen. Dann hat Russland weniger Gewinn und Fracking Gas bleibt im Boden.

Leider haben wir eine lame duck als Bundeskanzler, der sich von einer ebenfalls lame duck in Washington die Bedingung für die Nicht-Öffnung von NS2 hat diktieren lassen. Und dazu von einem Gefühl moralischer Empörung und Überlegenheit beseelte Spitzenpolitiker, die Glauben, mit der Nicht-Inbetriebnahme von NS2 ein Zeichen setzen zu können.

Europa hat sich in seiner Sanktionitis verrant und die von einer erfolgreichen ehmaligen Verteidigungsministerin geleitete EU-Kommission hat auch schon immer gegen NS2 geschossen.

Es ist vor allem unsere von US-Think-Tanks und "Young Leadership" Organisationen unterwanderte "Elite", die sich gegen NS2 stellt. Von denen arbeitet vermutlich auch niemand in der Papier- oder Chemieindustrie, in einer Bäckerei oder einer Papierfabrik.

Ein Verbleib im fossilen Kapitalismus ist sicherlich keine Lösung. So könnte eine Öffnung der Gaspipelines höchstens eine kurzfristige Zwischenlösung beim Übergang zu Erneuerbaren Energien sein

Genau das war bis letztes Jahr noch der Plan. Umweltschädlichere Kohlekraftwerke durch teuere Gaskraftwerke zu ersetzen, bis das leidige Speicherproblem bei EE nicht nur in der Theorie sondern auch in der Praxis gelöst ist.

Nur wird unsere Politik leider von Leuten dominiert, die nie gelernt haben, erst einen Schritt vor den anderen zu tun und für ihre Fehler auch persönlich einzustehen. Statt dessen lassen sie sich lieber auf den nächsten gut dotierten Posten befördern. Brüssel ist da eines von vielen beliebten Zielen.

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