Nur weil sich die USA nicht an Recht und Ordnung halten (und dabei
sogar ihre eigenen Maßstäbe über den Haufen werfen / mit Füßen
treten), müssen ja nicht alle Länder dem schlechten Beispiel folgen.
So. Und nun mal die Polemik (den Seitenhieb in Richtung USA) beiseite
gelassen:
Wo kämen wir hin? Was wäre die Alternative? Wir müssen es erreichen,
dass sich wieder mehr Staaten an Gesetze halten. Ich kann den Unmut
verstehen, wenn gesagt wird 'welches Recht' oder 'warum sollte sich
Iran an etwas halten, woran sich die USA schon lange nicht halten?'
Die USA machen das mit der UNO, was die Deutschen in ihrer düstersten
Vergangenheit mit dem UNO-Vorgänger, dem Völkerbund gemacht haben
(das stimmt nicht so ganz; A.H. war ehrlicher damals, als es die USA
heute sind; die USA nutzen die UNO propagandistisch für ihre Zwecke;
A.H. ist 1933 ausgetreten; man kann es vll. so sagen: beide treten
bzw. traten
die UNO und das Völkerrecht mit Füßen). Das ist klar. Und dennoch
hatte die UNO einen Fortbestand. Man hat nicht Gewalt als
Lösungsansatz vorgezogen für etwas, was man als gescheitert hätte
betrachten können (der Völkerbund wurde 1946 aufgelöst), sondern
Diplomatie und den Versuch eine halbwegs brauchbare internationale
Rechtsordnung zu schaffen, auch wenn nicht alles rund läuft. Diese
sollte auch weiterhin oberstes Gebot sein. Allerdings sollte
nachgebessert werden. Ich denke die UNO ist nicht geeignet für ein
besseres Modell. Sie kann Grundlage sein, ist in meinen Augen aber
kaum reformierbar. Ich denke es könnte eine neue Achse geben, die
Russlands, Chinas bzw. weite Teile Asiens, Afrikas und
Lateinamerikas, der 'Rest' der Welt, wenn man den sog. Westen außen
vor läßt. Ich denke die 'neue Welt' hätte durchaus Chancen sich eine
moralische Reputation zu erarbeiten, die auch ihre Gültigkeit hätte.
Problematisch ist natürlich, dass der Kriegstreiber USA es als quasi
Kriegserklärung betrachten würde, würde ihr Propaganda-Organ an
(moralischem) Einfluss verlieren. Da kann man aber eigentlich auf
kurz oder lang keine Rücksicht drauf nehmen. Die Welt muss sich
zivilisieren und dem Krieg und Verbrechen abschwören.
-edit-
die Welt läßt sich leider viel zu sehr beeindrucken vom derzeit wohl
größten Despoten. Die USA haben einige kleine Unterschiede zu
Hitler-Deutschland, aber auch Gemeinsamkeiten: sie führen einen
Weltkrieg, wenn auch 'nur' auf Raten. Die USA stellen sich dabei
etwas 'intelligenter' an. Sie verkaufen sich besser. Sie überziehen
nur jene mit Krieg, die sich a) bestenfalls militärisch nicht wehren
können bzw. ihnen militärisch unterlegen erscheinen und b) sie
greifen nicht jene an, die sie als Verbündete gewinnen können bzw.
die sich kulturell nahe an ihrer Kultur bewegen (das ist für sie
einfach ausgemacht: die USA entstammen ja den Europäern; es gibt auch
Ausnahmen, z.B. Japan). Hitler hat den 'Fehler' gemacht wild um sich
zu schießen und auch das eigene Volk ein bißchen zu hart zu gängeln
und Teile der Bevölkerung sogar zu terrorisieren und zu morden, auch
wenn er da eine Abgrenzung vorgenommen hat, indem er meinte
definieren zu können, was lebenswertes Leben ist und was nicht. Was
das angeht sind die USA vll. ein bißchen eher DDR, wo z.B.
missliebige Personen wie Bradley Manning jeglicher rechtstaatlichen
Gerichtsbarkeit entzogen werden (das Militärgericht halte ich nicht
für rechtstaatlich als vielmehr eine interessengestützte
Sondergerichtsform; sowas bringt auch jeder Mafia-Clan, 'die Familie'
zustande). Rassismus-technisch waren die USA hingegen auch immer
wieder sehr 'engagiert'. Einen Völkermord hat es aber nicht gegeben,
auch wenn die Verbrechen in Vietnam dem wohl nahe kommen, von der
weiter zurückliegenden und bis heute nicht aufgearbeiteten Geschichte
der USA mal ganz zu schweigen. Aber das ist ein anderes Thema. Die
Art der Kriegsführung, die Argumentationsgrundlage ist auch eine
etwas andere wie bei Hitler: Hitler war einfach nur durchgeknallt. In
den USA verteilt sich das ein bißchen besser. Da gibt es zwar auch
viele Durchgeknallte und das schon über einen ziemlich langen
Zeitraum, aber immerhin: es wird verteilt. Das ermöglicht die
Propaganda besser auszufeilen. Man kann sich erfolgreich den Anstrich
der hohen Moral verpassen. Es gibt genug Leute, die darauf aufpassen,
dass dieses Bild keinen zu großen Schaden nimmt. Da war Hitler
irgendwie 'ehrlicher'. Er hat gleich das negativste Bild geliefert,
welches man liefern kann. So war der Buhmann einfach zu deklarieren.
Die USA halten sich auf ihre Weise schon sehr lange, haben aber
vermutlich ebenfalls Mio Todesopfer zu verantworten (ab dem Abwurf
der A-Bombe über Japan). Sie führen einen ideologischen Krieg, der
beinahe schon religiöse Züge annimmt. Sie halten sich für moralisch
höherwertig als andere bzw. behaupten, dass es so sei, auch wenn es
nur ums Öl geht. Dafür sorgen sie dann freilich auch immer wieder,
indem sie irgendwelche Despoten installieren oder allgemein für
Unruhe sorgen, sodass sich niemals eine rechtstaatliche Demokratie
'nach westlichem Vorbild' bilden kann. Unterm Strich bleibt für mich
die Erkenntnis des Tages: die USA führen einen Weltkrieg... auf
Raten.
-edit II-
Ich halte die USA nicht pauschal für schlecht. Der sog. 'Westen' hat
gedanklich einige sehr richtige Dinge hervorgebracht, vll. sogar
überwiegend. Nur leider stimmen Verpackung und Inhalt oft nicht
überein, sodass man manchmal glatt auf die Idee kommen könnte, dass
die hohe Moral, von der immer gepredigt wird, nur propagandistisches
Mittel zum Zweck ist. Wenn die USA und deren Verbündete den Iran
angreifen, haben sie einmal mehr bewiesen, dass sie nicht das
verfolgen, was sie immer vorgeben, was sie angeblich verfolgen
würden. Der sog. 'Westen' sollte sich seine Reputation zurückholen
und an die eigenen Maßstäbe halten. Dann hätte er vll. sogar eine
Chance seine moralische Macht zu behalten, wobei man auf der anderen
Seite auch die Frage stellen muss: geht es überhaupt darum, nämlich
um Macht oder geht es vll. doch eigentlich eher um die Sache, völlig
egal wer sie wann, wie, wo vorträgt??
sogar ihre eigenen Maßstäbe über den Haufen werfen / mit Füßen
treten), müssen ja nicht alle Länder dem schlechten Beispiel folgen.
So. Und nun mal die Polemik (den Seitenhieb in Richtung USA) beiseite
gelassen:
Wo kämen wir hin? Was wäre die Alternative? Wir müssen es erreichen,
dass sich wieder mehr Staaten an Gesetze halten. Ich kann den Unmut
verstehen, wenn gesagt wird 'welches Recht' oder 'warum sollte sich
Iran an etwas halten, woran sich die USA schon lange nicht halten?'
Die USA machen das mit der UNO, was die Deutschen in ihrer düstersten
Vergangenheit mit dem UNO-Vorgänger, dem Völkerbund gemacht haben
(das stimmt nicht so ganz; A.H. war ehrlicher damals, als es die USA
heute sind; die USA nutzen die UNO propagandistisch für ihre Zwecke;
A.H. ist 1933 ausgetreten; man kann es vll. so sagen: beide treten
bzw. traten
die UNO und das Völkerrecht mit Füßen). Das ist klar. Und dennoch
hatte die UNO einen Fortbestand. Man hat nicht Gewalt als
Lösungsansatz vorgezogen für etwas, was man als gescheitert hätte
betrachten können (der Völkerbund wurde 1946 aufgelöst), sondern
Diplomatie und den Versuch eine halbwegs brauchbare internationale
Rechtsordnung zu schaffen, auch wenn nicht alles rund läuft. Diese
sollte auch weiterhin oberstes Gebot sein. Allerdings sollte
nachgebessert werden. Ich denke die UNO ist nicht geeignet für ein
besseres Modell. Sie kann Grundlage sein, ist in meinen Augen aber
kaum reformierbar. Ich denke es könnte eine neue Achse geben, die
Russlands, Chinas bzw. weite Teile Asiens, Afrikas und
Lateinamerikas, der 'Rest' der Welt, wenn man den sog. Westen außen
vor läßt. Ich denke die 'neue Welt' hätte durchaus Chancen sich eine
moralische Reputation zu erarbeiten, die auch ihre Gültigkeit hätte.
Problematisch ist natürlich, dass der Kriegstreiber USA es als quasi
Kriegserklärung betrachten würde, würde ihr Propaganda-Organ an
(moralischem) Einfluss verlieren. Da kann man aber eigentlich auf
kurz oder lang keine Rücksicht drauf nehmen. Die Welt muss sich
zivilisieren und dem Krieg und Verbrechen abschwören.
-edit-
die Welt läßt sich leider viel zu sehr beeindrucken vom derzeit wohl
größten Despoten. Die USA haben einige kleine Unterschiede zu
Hitler-Deutschland, aber auch Gemeinsamkeiten: sie führen einen
Weltkrieg, wenn auch 'nur' auf Raten. Die USA stellen sich dabei
etwas 'intelligenter' an. Sie verkaufen sich besser. Sie überziehen
nur jene mit Krieg, die sich a) bestenfalls militärisch nicht wehren
können bzw. ihnen militärisch unterlegen erscheinen und b) sie
greifen nicht jene an, die sie als Verbündete gewinnen können bzw.
die sich kulturell nahe an ihrer Kultur bewegen (das ist für sie
einfach ausgemacht: die USA entstammen ja den Europäern; es gibt auch
Ausnahmen, z.B. Japan). Hitler hat den 'Fehler' gemacht wild um sich
zu schießen und auch das eigene Volk ein bißchen zu hart zu gängeln
und Teile der Bevölkerung sogar zu terrorisieren und zu morden, auch
wenn er da eine Abgrenzung vorgenommen hat, indem er meinte
definieren zu können, was lebenswertes Leben ist und was nicht. Was
das angeht sind die USA vll. ein bißchen eher DDR, wo z.B.
missliebige Personen wie Bradley Manning jeglicher rechtstaatlichen
Gerichtsbarkeit entzogen werden (das Militärgericht halte ich nicht
für rechtstaatlich als vielmehr eine interessengestützte
Sondergerichtsform; sowas bringt auch jeder Mafia-Clan, 'die Familie'
zustande). Rassismus-technisch waren die USA hingegen auch immer
wieder sehr 'engagiert'. Einen Völkermord hat es aber nicht gegeben,
auch wenn die Verbrechen in Vietnam dem wohl nahe kommen, von der
weiter zurückliegenden und bis heute nicht aufgearbeiteten Geschichte
der USA mal ganz zu schweigen. Aber das ist ein anderes Thema. Die
Art der Kriegsführung, die Argumentationsgrundlage ist auch eine
etwas andere wie bei Hitler: Hitler war einfach nur durchgeknallt. In
den USA verteilt sich das ein bißchen besser. Da gibt es zwar auch
viele Durchgeknallte und das schon über einen ziemlich langen
Zeitraum, aber immerhin: es wird verteilt. Das ermöglicht die
Propaganda besser auszufeilen. Man kann sich erfolgreich den Anstrich
der hohen Moral verpassen. Es gibt genug Leute, die darauf aufpassen,
dass dieses Bild keinen zu großen Schaden nimmt. Da war Hitler
irgendwie 'ehrlicher'. Er hat gleich das negativste Bild geliefert,
welches man liefern kann. So war der Buhmann einfach zu deklarieren.
Die USA halten sich auf ihre Weise schon sehr lange, haben aber
vermutlich ebenfalls Mio Todesopfer zu verantworten (ab dem Abwurf
der A-Bombe über Japan). Sie führen einen ideologischen Krieg, der
beinahe schon religiöse Züge annimmt. Sie halten sich für moralisch
höherwertig als andere bzw. behaupten, dass es so sei, auch wenn es
nur ums Öl geht. Dafür sorgen sie dann freilich auch immer wieder,
indem sie irgendwelche Despoten installieren oder allgemein für
Unruhe sorgen, sodass sich niemals eine rechtstaatliche Demokratie
'nach westlichem Vorbild' bilden kann. Unterm Strich bleibt für mich
die Erkenntnis des Tages: die USA führen einen Weltkrieg... auf
Raten.
-edit II-
Ich halte die USA nicht pauschal für schlecht. Der sog. 'Westen' hat
gedanklich einige sehr richtige Dinge hervorgebracht, vll. sogar
überwiegend. Nur leider stimmen Verpackung und Inhalt oft nicht
überein, sodass man manchmal glatt auf die Idee kommen könnte, dass
die hohe Moral, von der immer gepredigt wird, nur propagandistisches
Mittel zum Zweck ist. Wenn die USA und deren Verbündete den Iran
angreifen, haben sie einmal mehr bewiesen, dass sie nicht das
verfolgen, was sie immer vorgeben, was sie angeblich verfolgen
würden. Der sog. 'Westen' sollte sich seine Reputation zurückholen
und an die eigenen Maßstäbe halten. Dann hätte er vll. sogar eine
Chance seine moralische Macht zu behalten, wobei man auf der anderen
Seite auch die Frage stellen muss: geht es überhaupt darum, nämlich
um Macht oder geht es vll. doch eigentlich eher um die Sache, völlig
egal wer sie wann, wie, wo vorträgt??