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  • Elch_test

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Jemand

Ja, bei EIKE beschäftigt man sich damit, u.a. hier:

Volker Lange-Janson am 10. April 2023 um 19:57
In Schweden sind Erdwärmepumpen der Normalfall für Einfamilienhäuser. Hier mal ein paar Daten aus der Praxis. Wir betreiben seit 2015 eine solche Erdwärmepumpe an Zentralheizungskörpern hier in Schweden auf der Höhe von Stockholm. Das ist so üblich hier. Geht alles ohne große Rechnerei und Energieberater, da wir in einem Fertighaus von der Stange leben. Die wurden in den 1970er Jahren massenhaft produziert. Die Bohrung ist 160 Meter tief und benötigt etwa ein Grundstück von etwa mindestens 1000 qm Größe, da der Mindestabstand zwischen den Bohrungen mindestens 20 Meter betragen muss. Solche Verhältnisse sind in Deutschland eher selten anzutreffen. Früher hatten wir nur mit Strom geheizt und der jährliche Stromverbrauch (also für alles) lag bei 22.000 kWh. Aber damals lebten wir noch mit 9 Cent/kWh. Nach Einbau der Wärmepumpe verbrauchten wir nur noch insgesamt 9000 bis 11.000 kWh. 5000 kWh muss man für den Haushaltsstrom reservieren, der immer recht konstant ist. Nach einer groben Abschätzung liegt der mittlere jährliche Wirkungsgrad zwischen 3 und 4. JAZ nennt man das glaube ich. Steckt man also 1 kWh elektrische Leistung rein, bekommt man 3 bis 4 kWh Wärmeenergie zurück. Damals 2015 kostete die kWh Strom etwa umgerechnet 15 Cent, weshalb uns der genau Wirkungsgrad nicht interessierte. Die Anlage kostete etwa 13.000 Euro mit Bohrung und Montage. 20 Jahre hält sie im Schnitt. Dann ist eine neue Wärmepumpe fällig, die etwa 8000 Euro mit Einbau kosten wird. Das wären die groben Daten aus der Praxis. Nun zahlen wir dank Energiewendewahnsinn übrigens um die 30 Cent/kWh und wir sind froh noch einen Kaminofen zu besitzen, da Holz kostengünstig auf dem schwedischen Land ist. Besonders im Winter, wenn die Vorlauftemperatur auf über 50 Grad ansteigt, wird die Wärmepumpe unwirtschaftlich. Ab 60 Grad oder -15 Grad Außentemperatur schaltet sich die Wärmepumpe ab und es wird nur noch mit einem elektrischen Heizstab geheizt. Das wird dann richtig teuer. Den Kaminofen können sie nicht verbieten. Er gehört fest zur schwedischen Kultur. Wenn sie den verbieten wollten, würde Schweden vorher die EU verlassen. Das wäre die Situation in Schweden in Stichworten. Für das, was in Deutschland gerade abläuft, fehlen mir die Worte. Erdwärme ist wunderbar, wenn die Rahmenbedingungen stimmen und der Strompreis niedrig ist. Unsere Anlage läuft von Anfang an wartungs- und reparaturfrei. Die Stromrechnung wird automatisch abgebucht. Grundvoraussetzung für eine Wärmepumpe ist eine stabile Gesellschaft, die nicht so verrückt ist ihre eigene Energieversorgung zu zerstören. Schweden hat wenigstens aus seinen Fehlern gelernt und die Mehrheit bereut es die Hälfte ihrer Kernreaktoren zerstört zu haben.

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