Diskurse zu Energiethemen in der deutschen Öffentlichkeit sind meistens inhaltlich ganz schwach besetzt. So schwach und flach, dass eine Diskussion der Kackpunkte nie zustande kommt, weil die Teilnehmer viel Aufwand und Zeit aufwenden müssten, um grundlegende Inhalte sachlich richtig und in korrekten Zusammenhängen darzustellen.
Genau so läuft es auch beim vorliegenden Artikel. Ein Autor hat ein uraltes Thema für sich neu entdeckt und möchte "jetzt auch die Wärmespeicherung in Angriff nehmen".
Er schreibt:
"Wer jetzt grünen Wasserstoff als Heizgas einsetzen will, hat die Zusammenhänge und nicht zuletzt die Prozesswirkungsgrade nicht einmal ansatzweise verstanden."
Ach "die Prozesswirkungsgrade". Um welche Prozesse geht es? Was hat das mit Wärmespeicherung zu tun?
Wärme wird je nach Prozessanforderungen bei geeigneten Temperaturen benötigt. Zum Heizen reicht unter 100 C, zum Kochen reicht 200 C. Solche Wärme könnte man aus den im Artikel beschriebenen Wärmespeichern bereitstellen.
Darüber hinaus gibt es Prozesse bei höheren Temperaturen. Z.B. Steamcracker laufen bei 800 C. Da wir solche Prozesse auch in unserer no-fossile future weiterhin in großem Stil benötigen, brauchen wir auch für solche Prozesse geeignete Wärmequellen. Für manche dieser Prozesse, eben das Beispiel Steamcracking, wäre Wasserstoff geeignet, zB weil in dem Fall Wasserstoff plus Sauerstoff statt Wasserdampf in den Prozess eingehen.
Der Autor hat Anwendungen bei relativ höherer Temperatur nicht auf dem Schirm. Der Artikel passt ins Niveau der öffentlichen Diskurse und zu den anderen Artikeln zum Thema Strom und Energie.