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  • Dominius

mehr als 1000 Beiträge seit 15.05.2003

Unsachlichkeit

"Nazis" im wörtlichen Sinne ist vielleicht etwas übertrieben, da ich jetzt keinen Nachweis für eine tatsächliche, faschistische Kontinuität wie etwa bei den Bandera-Fans habe. Allerdings sprechen etwa die homophoben Gesetze der neurussischen Republiken in Donezk und Luhgansk Bände - dort wurde nämlich mit dem Verweis auf "westliche Dekadenz" jegliche homosexuelle Praxis unter Strafe (teilweise mehrere Jahre Gefängnis) gestellt, LGBT-Aktivist*innen haben die Ostukraine, sofern möglich, darum auch schon in Scharen verlassen.
Die ukrainischen Nazis sind bei dem Thema nicht wirklich zimperlicher, allerdings ist die Gesetzeslage in der Ukraine eine gänzlich andere. Vielleicht orientiert sich ja "Neurussland" am großen Bruder.

Auf keiner Seite sehe ich daher Kräfte, die meine Unterstützung verdienen, ganz im Gegenteil, eigentlich gehören beide Seiten gleichermaßen bekämpft.

Zu antisemitischen Äußerungen bei den Wahnmachen: Sowohl Ken Jebsen als auch Jürgen Elsässer sind Personen, die ich, auch wenn diese das von sich weisen würden, als antisemitisch einschätzen würde. Außerdem sind diese ganzen Rothschild-Aussagen getränkt von einem Antisemitismus, den ich nicht weiter kommentieren müsste. Auch der wahnhafte Gedanke einer Macht, die irgendwie Welt kontrolliert, ist strukturell antisemitisch - und falsch.

Was "der Westen" (schöne und falsche Pauschalisierung) in der Ukraine macht? Geostrategische Interessen vertreten.
Russland bzw. die Putin-Regierung ist mir keinesfalls sympathisch. Unter seinem Regime hat die Homophobie einen neuen Höchststand erreicht und wenn unter den Augen der Polizei Neonazis nach illegalisierten Migrant*innen "suchen" dürfen und dafür nicht bestraft werden, läuft in dem Staat etwas gewaltig schief. Abgesehen jetzt von der Unterdrückung der Presse- und Meinungsfreiheit.

Und nein, ich sehe keine Gefahr eines dritten Weltkriegs, das ist Panikmache und keine Seite hat daran ein Interesse, in der Ukraine werden nur die Grenzen des Machbaren ausgelotet. Ist doch alles nicht so schwierig und sollte auch ohne politikwissenschaftliches Studium durchschaubar sein, dazu braucht es auch keine wahnhaften Youtube-Videos.

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