Wäre "das Volk" der Souverän, gäbe es wohl ständig Krieg. Entgegen der weit verbreiteten Ansicht hat vor allem "die Wirtschaft" keinerlei Interesse an Krieg.
Das mag vor langer Zeit anders gewesen sein, aber in der heutigen, globalisierten Welt stören solche Konflikte ungemein beim Geldverdienen. An bewaffneten Konflikten verdient nur die Rüstungsindustrie, und die ist in westlichen Industriestaaten nur ein kleiner Teil der Gesamtwirtschaft. Selbst der berühmte "militärisch-industrielle Komplex" in den USA muss sich gegenüber Apple, Microsoft, Google, Facebook etc. hinten anstellen. Krieg ist heutzutage schlecht für's Geschäft, zumindest für die wirklichen Größen der Wirtschaft.
Es hat also bei uns fast niemand ein Interesse an einem Krieg mit den Russen, im Gegenteil, die Politik hätte die 100 Mrd. Sondervermögen sicher lieber als Wohltat unter der eigenen Wählerschaft verteilt, als sie der Bundeswehr zu opfern.
Die energiepolitischen Grausamkeiten erfreuen auch keinen Politiker, der einer Regierungspartei angehört, soviel ist mal sicher.
Wieso also sollten unsere Politiker kriegslüstern sein?
Es geht um den Bestand der geopolitischen Ordnung hier in Europa und der Welt, um unsere Art, zu leben. Es geht darum klarzumachen, dass Kriege kein Mittel mehr sind, Grenzen neu zu ziehen, Erpressung kein anerkanntes politisches Instrument ist, um seine Nachbarn zu disziplinieren.
Aber klar, man kann davor auch die Augen verschließen, und so tun, als ginge uns das alles nichts an. Wir sind ja nur von Freunden umgeben...