Seit dem Sturz des Gaddhafi-Regimes 2011 befindet sich Libyen in einer politisch instabilen Lage.
Der sich nun seit fünf Jahren hinziehende Krieg im Jemen, einem der ärmsten Länder der Welt, hat zum Teil interne Gründe, aber ist auch zunehmend zu einem Stellvertreterkrieg zwischen der Saudi-Emirate-Koalition und dem die Houthis unterstützenden Iran geworden.
Zwei Zitate, die Moeglings Hemmungen zeigen, die westlichen Kriegsverantwortlichen zu benennen.
Das einer der wenigen Punkte, die man dem Autor in seinen ehrenwerten, aber zu ausführlich-langfädigen Bemühungen vorwerfen kann. Gegen Ende kommt er sogar drauf zu sprechen, dass eigentlich ein komplettes Waffenexportverbot angebracht wäre. Denn was heisst schon 'Spannungsgebiet'? Was darunter subsummierbar ist, kann und wird sich im Lauf der Zeit ändern. Gerade der Erwerb gewisser Waffen kann ein Land in ein Spannungsgebiet verwandeln.
Es lässt sich daher im Sinne des eingangs erwähnten Adorno-Zitats ein moralisches Hinterherhinken bei Unternehmensführungen und genehmigenden Institutionen sowie Personen feststellen,...
In dieser Formulierung nun drückt sich eine grundsätzliche Problematik aus. Nämlich der implizite Glaube an moralischen Fortschritt und das sogar im kapitalistischen Innenraum. Im Kapitalismus zählt einzig und allein Gewinn. Er ist das System, das jede mögliche ökonomische Tätigkeit kommensurabel macht, der grosse Gleichmacher. Moralische Überlegungen haben darin keinen Platz, Individuuen, die dennoch solche anstellen, handeln sich damit einen strukturellen Nachteil ein. Die umfänglich beschriebene Entwicklung multilateraler Kodizes wird durch diesen Umstand massiv behindert, wenn nicht gar verunmöglicht. Kodizes werden zwar - mühsam - erarbeitet, doch ihre reale Funktion ist das zu ermöglichen, was sie vorgeblich verbieten oder mindestens regulieren sollen. Dementsprechend ist in der Praxis kein Fortschritt zu sehen. Im Gegenteil, der Waffenhandel floriert. Adornos Zitat wird durch Moegling in einer unzulässigen Weise interpretiert. Dieser stellte einen Zustand fest und implizierte durchaus nicht die Möglichkeit einer Aufhebung desselben, jedenfalls nicht unter den gegebenen Verhältnissen. Man geht wohl nicht fehl, wenn man Adornos Sätze im Sinne Günther Anders' versteht, der von einer 'Antiquiertheit des Menschen' sprach. Also von einer schieren grundsätzlichen, unaufhebbaren Überforderung der Menschen durch die Folgen des technischen Fortschritts.
Diese Kritik soll nicht den multilateralen Weg an sich desavouieren. Den Schwächeren ist nichts anderes gegeben, sich der führenden Mächte zu erwehren. Aber mehr als einige mittelgrosse Steine kann man diesen damit nicht in den Weg legen. Aber immerhin.