Alex Riemenschneider schrieb am 16.10.2022 16:45:
Pearphidae schrieb am Heute, 14:43:
Alex Riemenschneider schrieb am 16.10.2022 14:33:
Hessischer Rocker schrieb am Heute, 13:45:
Laberow und Putin
Die Erlaubnis hätten die beiden wohl. Nur haben sie nichts, was sie der Ukraine konkret anbieten könnten.
Putin hat sich durch die Annexion der Oblaste seiner Verhandlungsmasse selbst beraubt. Bis dahin wäre eventuell noch ein Tauschgeschäft Donbass gegen Krim möglich gewesen. Jetzt ist auch der Donbass „für immer Russland“, da bleibt der Ukraine nur der militärische Weg zur Wiedererlangung ihres Gebiets.
Was für ein „Meisterstratege“…
Danke für den Hinweis. Aus dem Winkel hatte ich das Ganze noch gar nicht betrachtet.
Bei Telepolis wird ja das Hohelied der Verhandlungen gesungen, um den Krieg zu beenden. Verhandlungen bedeuten, dass jede Seite etwas hat, was sie verhandeln möchte. Die Ukraine hat klargemacht, dass sie einen Waffenstillstand nicht akzeptiert, solange russische Truppen sich nicht hinter ihre Linien vom 23. Februar zurückgezogen sind. Aufgrund der Erfahrung mit russischen „Waffenstillständen“ ist das nur allzu verständlich. Ansonsten hätte die Ukraine bis zu den weiteren russischen Annektionen ggf die Krim als Verhandlungsmasse gehabt. Putin brauchte aber aufgrund der grottenschlecht verlaufenen „Spezialoperation“ dringend einen Propagandaerfolg fürs Inland. Er hat sich dazu entschlossen, den Donbass dafür zu annektieren, die Feiern und Reden dazu haben wir alle noch im Gedächtnis (naja, bei den Russlandtrollen bin ich mir da nicht sicher). Dahinter kann er jetzt aber nicht mehr zurück. Die russische Verfassung verbietet die Aufgabe „russischen Gebiets“. Auch wenn Putin die russische Verfassung nicht wirklich jemals interessiert hat wäre der Gesichtsverlust für Putin zu groß. Die nationalistischen Geister die er rief sind jetzt aus der Flasche.
Was hätte er also in Verhandlungen anzubieten? Nichts. Er steht nackt da. Damit sind seine öffentlichen Verhandlungsangebote auch nur noch reine Propaganda. Es sei denn, er verwechselt Verhandlungen mit Kapitulationen. Womit wir wieder bei Telepolis wären.
Strategisch versucht man eigentlich immer, seine Verhandlungsoptionen zu vergrößern. Putin schafft es, sie sich selbst zu verkleinern.
Für mich waren bereits die aus dem Kreml kommenden vorsichtigen Andeutungen überraschend, Putin sei möglicherweise unter Umständen vielleicht zu einem Gespräch mit Biden bereit.
Was will er denn mit Biden bereden? Der kann und will nicht stellvertretend für Selenskji reden. Ich kann nur hoffen, dass den Ukrainern gelingt ihr Land zurückzuerobern, denn dann wäre Russland international erledigt und wenn Putin für sein Land irgendwie etwas retten wollte, müsste er den Gang nach Canossa antreten bzw. sich selbst ausliefern.
"Auch wenn Wladimir Putin in Astan beteuerte, dass Russland verhandlungsbereit sei, stellt sich die Frage, ob die Ukraine bereit ist, sich mit einem Kriegsverbrecher an einen Tisch zu setzen."
● https://www.news.de/politik/856533792/wladimir-putin-verwirrt-bei-gipfeltreffen-in-kasachstan-russischer-praesident-plant-keine-grossangriffe-mehr-auf-ukraine/1/