Sinerider schrieb am 16.10.2022 16:14:
Die Gläubiger müssen nicht mitspielen. Es gibt mehrere Möglichkeiten die Staatsanleihen trotzdem verkaufen zu können:
a) Die Zentralbank gewährt den Banken einen günstigen Kredit, wenn sie die Anleihen. Das macht die EZB über das Instrument TLTRO.
b) Der Staat kann auf die Anleihen dennoch Zinsen gewähren. Egal wie hoch die sind, wenn sie von der Zentralbank gekauft werden, erhält diese die Zinsen und führt den daraus erzielten Gewinn an den Staat ab. Das ist auch in der Eurozone möglich, wenn die EZB den nationalen Zentralbanken Eigengeschäfte erlaubt.
Das geht aber nur, wenn die Zentralbank mitspielt, und damit "als letzter Gläubiger" die Politik unterstützt. In Griechenland hat sie das nur nach "Gegenleistungen" in Form eines Austeritätsprogrammes gemacht.
Z.B. in diesem Video asl Beispiel ausgeführt:
https://www.youtube.com/watch?v=Hm_p5BV-_v4
Bezeichnend daß die Finanzmacht, die Politik vor sich hertreibt erkennt man auch daran, daß obwohl die Gewaltenteilung z.B. in Deutschland mehrfach ausgehebelt ist, wird das in den Medien praktisch nie thematisiert. Sollte ein Politiker im Amt aber mal nur laut darüber Nachdenken Wünsche an Zentralbank zu äussern, wird sofort Insistiert, daß deren Unabhänigkeit nicht angetastet werden darf.....
Dein Link zu einem Video ist sicher gut gemeint, ich habe aber keine Zeit mir 90 Minuten lang das anzusehen.
Etwas kürzer geht es mit dem TeD-Talk von John Perkins, wenn auch auf Englisch:
https://www.youtube.com/watch?v=btF6nKHo2i0
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (16.10.2022 20:35).