Bayernzwersch schrieb am 15.10.2022 11:45:
1. Die Banken kaufen die Staatsanleihen, weil sie wissen, dass sie diese mit etwas Gewinn wieder an die Zentralbank verkaufen können. Beweis: Auch als die deutschen Staatsanleihen negativ rentierten, wurden sie gekauft.
Banken, weltweit, kaufen aber nur dann Geldanleihen, wenn sie sicher sein können, dass sie ihr Geld mit Zinsaufschlag wieder bekommen.
In der derzeitigen Lage, mit steigender Arbeitslosenzahl und sinkender Wirtschaftsleistung, zudem ein Absinken des Wohlstandsfaktors kann es dazu führen, dass unser Rating sinkt.
Und dann haben wir ein Problem.
Sollte die EZB dann auf die Idee kommen, die Geldmenge zu erhöhen, wird die Inflation angefacht und die Spirale dreht sich weiter nach unten.
Das ist ziemlicher Käse, was du hier schreibst.
1. Banken kaufen auch dann Staatsanleihen, wenn sie keinen Zinsaufschlag bekommen, sondern ihnen die Gelder für den Ankauf zinsvergünstig von der Zentralbank zur Verfügung gestellt werden. Das geht bei der EZB über das Instrument TLTRO.
Mindestens in Deutschland ist die Situation sogar noch ein bisschen anders: Wenn die Deutsche Bundesbank die Geschäftsbanken darum bittet Staatsanleihen anzukaufen, dann werden sie das wegen diverser Abhängigkeiten auch dann tun, wenn ihnen keine Rendite dafür in Aussicht gestellt wird.
2. Das Rating bezüglich der Staatsanleihen im Euroraum können sich die Ratingagenturen sparen, wenn wieder mal jemand "what ever it takes" sagt.
3. Es sollte auch dir langsam in die Birne reingehen, dass die Vorstellung höhere Geldmenge = höhere Inflation, auf der komplett widerlegten neoklassischen VWL basiert und widerlegt ist.