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Avatar von Alda 42
  • Alda 42

59 Beiträge seit 18.03.2023

Re: Der BSW-Populismus...

Leider bieten ja die restlichen Parteien Verhandlungen als option überhaupt nicht an, da setzt man auf Militarisierung und eine Lösung durch Waffen.
Wie man dass dann konkret umsetzt (Verhandlungen) ohne dass es zu einem kompletten Kollaps der Ukraine kommt ist ja eine separate Frage, Deutschland ist ja auch nicht der einzige Geld und Waffen geber. Zu unterstellen man wünscht sich einen Zusammenbruch des Landes nur weil man überhaupt Verhandlungen als option und Ziel anbietet ist nicht legitim.
Dies wurde auch in interviews detailliert dargelegt, dass man so was auf einem Wahlplakat vereinfachen muss versteht sich von selbst.

Es ist also in Summe erstmal begrüssenswert, dass der Wähler überhaupt eine inhaltliche Wahl (ich möchte mehr Diplomatie oder ich möchte den aktuellen Kurs weiter) hat, anstatt nur auswählen zu können wer weiterhin eine militärische Lösung umsetzt.

Ansonsten behaupten die Parteien gerne gerade wenn Wahlen anstehen, dass sie die Interessen ihrer Wähler inhaltlich umsetzen zu gedenken, wie diese vom Bund in Auftrag gegebene Untersuchung zeigt, interessiert man sich dann bei der Umsetzung vornehmlich für die Interessen einer sehr kleinen Gruppe:
https://link.springer.com/article/10.1007/s41358-017-0097-9

Der angebliche Populismus ist also eher PR, bei den meisten Parteien. Jetzt ist Populismus ein interessantes Wort, es wird ja inzwischen herabwertend verwendet. Der Populist erzählt was die Menge hören möchte um sich diese gefügig zu machen oder um stimmen die die Wahl zu bekommen.

Ich verstehe Demokratie eigentlich so, dass die Bevölkerung bei relevanten Dingen (Besteuerung von arm/reich, Lohn vs Gewinne, Krieg vs Frieden etc) auch inhaltlich eingebunden sein sollte. Es sollte eine öffentliche Debatte über diese Dinge und verschiedene Sichtweisen dazu diskutiert werden und um besten Fall kann man dann sogar darüber abstimmen (Volksabstimmung oder Wahlprogramm), zumindest bei den wichtigen Dingen.

Es geht also gerade darum, die Bevölkerung in solche Entscheidungen mit einzubinden (anstatt technokratisch zu behaupten es gibt nur eine rationale option , die setzen wir jetzt um egal was sie Leute dazu denken, dann kommt genau das raus was man in der Studie oben sieht und so was wie die AFD). So lange es wirtschaftlich und vom Lebensstandard für alle besser wird kommt man damit sogar gut durch, sobald es aber schlechter läuft und ans Eingemachte geht (z.b. Kürzungen bei Infrastruktur und sozialem um Krieg zu finanzieren), kreiert man damit Demokratieverdrossenheit und extreme. Ein gewisser Grad an Populismus in einer Demokratie ist also nötig und wünschenswert bzw essentieller Bestandteil von Demokratie.

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