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  • Exilholsteiner

mehr als 1000 Beiträge seit 02.03.2015

Zu den direkt gewählten Abgeordneten

Die drei direkt gewählten Abgeordneten Gysi Lötsch und Pellmann sollten mal besser reflektieren, dass es am Wahlabend 2021 lange Zeit auf der Kippe stand, ob die Linke überhaupt drei Wahlkreise gewinnen würde. Die früher direkt gewählte Abgeordnete Petra Pau hat ihren Wahlkreis im Osten Berlins nämlich verloren - ausgerechnet an einen Schaumschläger von der CDU. Sören Pellmann hat seinen Wahlkreis in Leipzig nur knapp gewonnen, und ich gehe davon aus, dass der Auftritt von Sahra Wagenknecht in Leipzig wenige Tage vor der Wahl daran einen entscheidenden Anteil hatte.

Gerade der Verlust des Direktmandats von Petra Pau sollte der Linken zu Denken geben. Petra Pau gehörte lange Zeit zu denjenigen, die als Interessenvertreter der Ost-Bevölkerung angesehen wurde. Sie gehörte aber auch zu denjenigen, die sich in den Jahren vor der letzten Wahl die Bedürfnisse ihrer Wähler im Osten zugunsten anderer Themen vernachlässigt hat. Die Quittung war ihre Abwahl in ihrem Wahlkreis.

Im Übrigen dürften Mohammed Ali und Wagenknecht absolut Recht damit haben, dass ein nennenswerter Teil der Wähler ihr Kreuz bei der Linken gemacht haben, weil Wagenknecht noch als Spitzenkandidatin dieser Partei in NRW antrat.

Was speziell Gregor Gysi anbelangt: Dessen Popularität kann ich bis heute nicht nachvollziehen. Schön, er hat Charisma, aber warum vergessen gerade die Wähler in seinem Berliner Wahlkreis, dass er dem rot-roten Senat angehörte, der im großen Stil Wohnungen privatisierte? Die fatalen Folgen dieser Politik sind für alle, die in Berlin auf Wohnungssuche gehen, unübersehbar.

Gerade die Regierungsbilanz der Linken vorwiegend in ostdeutschen Ländern zeigt für mich, dass man auf eine Linkspartei, die um der Regierungsfähigkeit willen faule neoliberale Kompromisse eingeht, schlicht überflüssig ist.

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