Trueffeladler schrieb am 23.10.2017 11:44:
Danke für den interessanten Hinweis.
Wer die Antwort von Thomasz Konicz liest,
könnte sich darin bestätigt sehen das der Autor ein ganz massives Problem hat.
Absolut!
Nach dem er feststellt das man aus dem "kapitalistischen Gedankengefängnis" ausbrechen soll wird dann gefordert:
Die Linke müsste also vor allem, in Reaktion auf die zunehmenden ökonomischen und ökologischen Krisentendenzen, eine breite Debatte über eine postkapitalitische Gesellschaft führen, anstatt an den überkommenen, ohnehin in Auflösung befindlichen Gesellschaftsformen festzuhalten
Erinnert mich an den Spruch: "schön das wir darüber gesprochen haben".
Er hält also als Reaktion auf die aktuelle Krisen, eine breite Debatte für sinnvoll. Es ist wohl der Gedanke das man einer Avantgarde angehört, die erkennt das alles den Bach runtergeht und daher dazu gezwungen wird, die Zukunft für alle neu zu definieren.
Das ist löblich.
Diese Zukunft führt uns dann ..
in eine neue Gesellschaftsordnung jenseits des Kapitals und der nationalen Grenzen, in der Güter geplant ressourcenschonend für die Menschen produziert werden, anstatt blind und marktvermittelt für den Profit.
Ich kann mir nicht helfen, das klingt stark nach einer Planwirtschaft wie es in der Sowjetunion der 20'er gedacht wurde. Das ist in Anbetracht seiner These absurd
Wagenknecht ist somit auch das erzkonservative Bemühen ankreiden, zurück in die Vergangenheit reisen zu wollen. Die Linke war eigentlich immer progressiv, bemüht, die neusten Erkenntnisse zusammenzuführen, nach vorne zu streben – siehe Marx. Der Irrglaube, die 50er, die 70er wieder herstellen zu können, ist nicht wirklich links.
Aber die Planwirtschaft der 20'er sind es?
Das haben sogar Stalin und später Mao erkannt, dass das Unsinn ist. aber es ist ein Irrsinn auf dieser Ebene politisch aktiv sein zu wollen.
Es geht nur noch darum Begrifflichkeiten aus der Werbebranche umzusetzen. Progressiv und modern sind die guten Schlagworte. Alt und Konservativ die Schlechten.
Wobei diese Begriffe in der Politik eigentlich nur eine Denkrichtung für aktuelle soziales miteinander beschreiben sollten. Ob diese nun gut oder schlecht sind muss jeder Mensch für sich selbst entscheiden dürfen. Für manche aus dem linken Lager sind es aber Dogmen, die alle erfüllen müssen (noch so ein 20'er Ding). Doch für die Wirtschaftspolitik spielen diese Begriffe keine Rolle.