FünfVorHalbZwölf schrieb am 20.10.2017 12:01:
Wenn ich "links" für Befreiung setze, dann beinhaltet das selbstverständlich auch das Ringen um die Richtung, die eingeschlagen wird, um dort hin zu gelangen. Das Ziel sollte aber trotzdem Befreiung bleiben.
Dir geht es also um "das Ringen" von Richtungen?
Dann verstehe ich nicht, warum du nur eine Sicht der Dinge zulässt und jede andere Diffamierst?
Wagenknecht geht es aber nicht mehr um Befreiung, wenn sie dem doitschen Proleten vormachen will, dass er seine etwas fetteren Brosamen, die das Kapital ihm lässt, gegen die noch weniger bebrosamten da draußen zu verteidigen hat. Das hat doch nur noch mit Ein- und Unterordnung in das bestehende globale Schweinesystem zu tun und ist deswegen definitiv rechts.
Ich frage mich wie du auf diese verkürzte und völlig falsche Einordnung der Positionen von Wagenknecht kommst?
Aus irgendeinen Grund bist du nicht mehr in der Lage wahrzunehmen was sie sagt.
Es geht ja nicht darum irgendwelche Philosophischen linke Thesen zu entwickeln, sondern darum im Bundestag zu verhindern das noch mehr schlechte Politik auf Kosten der Menschen gemacht wird.
Alles andere findet Ausserhalb des Bundestags statt.
Die Kapitalisten lachen sich doch schlapp, wenn die Proleten sich national partitioniert um die Verteilung der Brosamen zanken, statt ihnen gemeinsam den Kuchen vom Teller zu ziehen.
Die Kapitalisten haben die Globalisierung erfunden um die "Proleten" einem größeren Konkurrenzdruck auszusetzen.
Gemeinsam wäre gut.
Ich frage mich aber mit wem du denn gerne gemeinsam kämpfen möchtest? Du bist doch nicht mal in der Lage in der kleinsten Struktur solidarisch zu agieren. Das was du im Moment unterstützt ist, dass du den Kapitalisten alle Macht geben willst.
Noch sind die Nationen in der Lage Konzerne immer wieder zu stoppen. Aber europaweit gelingt das immer weniger und weltweit erst recht nicht.
Es geht nicht um Nationalismus, sondern darum dem Kapital Strukturen entgegenzusetzen, die noch in der Lage sind etwas auszurichten.
Also mir geht es so, dass ich DIE LINKE wieder mal mit Bauchschmerzen (weil sie eher sozialdemokratisch denn revolutionär ticken) gewählt habe, WEGEN solchen Leuten wie Riexinger und Kipping, die die soziale Frage vor die nationale stellen, und TROTZ solcher Rechtskonvertiten wie Sahra und Oskar.
Wenn du dich da nicht täuschen lässt.
Kipping ist Teil einer Maschinerie die eine Koalition mit der SPD anstrebt.
Dass aus dieser Richtung gegen Wagenknecht, die klar die sozialen Positionen der SPD verurteilt und erkennt wo die Probleme liegen, gehetzt wird lässt vermuten das diese Seite sich mit sozialen "Brotkrumen" wird abspeisen lassen. Ähnlich wie es die Grünen unter Fischer mit ihren Friedenspolitischen Positionen taten.
Vermutlich ist es uns etwas Älteren einfach nur zu Bewusst, wie damals eine Hoffnung auf eine linkere Politik durch die SPD zerstört wurde. Damals waren es Schröder und Fischer die die Zähne zogen. Lafontaine war damals der bekannteste der nicht sein Gesicht verloren hat und seine Position verteidigt hat. Heute haben wir Grüne, die in Punkto NATO Politik und Wirtschaftsfreundlichkeit sogar die FDP überholt haben. Das war 1983 als ich sie (ein einziges Mal) wählte, noch ganz anderes. Es wäre schade wenn eine zweite Partei diesen Weg gehen würde.