OckhamOS schrieb am 23.10.2017 17:51:
Das ist nicht gut aber daran ist per se nicht der Deutsche an sich Schuld und dieses sich ständig für alles entschuldigen müssen bin ich einfach satt.
Da triffst Du Dich mit mir. Ich fühle mich auch nicht schuldig, allerdings denke ich auch nicht dran, mich entschuldigen zu müssen, weil ich nicht der Entscheider für den ganzen Mist bin oder war und die auch nicht gewählt habe.
Das führt mich zu der Frage: wieso identifizierst DU Dich mit denen, wenn Du siehst, was da falsch läuft?
Und ich meine, Du hast ja da schon mehrfach eine strukturelle Ursache für die Misere benannt (heisst bei Dir "Marktwirtschaft"). Und eben nicht "soziale" Marktwirtschaft mit einem fairen Interessenausgleich zwischen machtmäßig extrem ungleich bestückten Partnern. Der Handel mit Afrika beruht eben auf extremer Übervorteilung der Afrikaner, das ist auch eine Ursache der Probleme.
Mir liegt dieses Land schon am Herzen, es ist meine Heimat und ich habe 2 Kinder in die Welt gesetzt bei denen ich hoffe, dass sie noch stolz darauf sein können, hier "gut und gerne" zu leben. Vor wenigen Jahren waren wir noch die unangefochtene Nummer 1 in Europa, Exportweltmeister, der große Mitentscheider auf der internationalen Bühne, hatten gute Kontakte zu den Staatschefs dieser Welt und waren das beliebteste Land der Welt. Keine 10 Jahre später sind wir die Lachnummer für viele Staaten um uns herum, werden gehasst für unsere Bevormundung und unser Gutmenschentum, sind auf der Liste der beliebten Länder ordentlich abgesackt und haben weder zu Russland, noch zu den USA, noch zu irgendwelchen Ostblock-Staaten oder den Südeuropäern einen guten Draht. Dazu kommt, dass ein einst angesehenes Bildungssystem immer weiter an Boden verliert und uns andere Nationen längst überrundet haben. Bei den neuen Technologien werden wir auch mehr und mehr abgehängt und beim Breitbandausbau stehen wir im harten in-fight mit Rumänien.
Ich habe prinzipiell nichts dagegen, das Wort "sozial" vor das Wort Marktwirtschaft zu hängen aber es ist nicht sozial den Steuerzahler durch Gesetzesbrüche jährlich mit 50Mrd. zusätzlich zu belasten und damit die innere Sicherheit und kulturelle Identität aufs Spiel zu setzen. Es ist auch nicht sonderlich sozial mit dem Geld, dass die Bevölkerung erwirtschaftet hat irgendwelche Banken oder andere EU Staaten zu "retten".
Ich habe kein Problem damit, wenn du die LINKE wählst, nur sind offene Grenzen und ein erhöhen der sozialen Absicherung für alle etwas, das niemals funktioniert. Ich bin froh, dass nur 10% der Bevölkerung glauben, dass diese Versprechungen dieser Partei auch nur irgendwie finanzierbar seien. Ich will kein bedingungsloses Grundeinkommen sondern eine Regierung, die sich in erster Linie um das eigene Volk kümmert und wenn es da läuft, dann kann man sich Gedanken machen wie man durch sinnvolle Entwicklungshilfe und Zusammenarbeit weitere Probleme angeht. Ich wünsche mir Parteien, die sich um relevante Themen kümmern und nicht um Gender-studies. Keine Partei deckt das komplette Spektrum ab aber es gibt zum Glück eine Alternative zum aktuellen Parteienspektrum, durch die ich mich in vielen Punkten vertreten fühle.