keininteresse schrieb am 19.10.2017 13:51:
Und meinetwegen sollen die Flüchtlinge kommen... und wir behandeln die ja auch schlecht genug, damit die sich hoffentlich in ein paar Jahren an den Massenausschreitungen gegen die Reichen und Kapitalisten beteiligen, denn es hieß ja mal Proletarier aller Länder vereinigt euch... (nur dass die deutschen Arbeiter vorher immer erst noch mal Nazis wählen müssen, anstatt denn wahren feind zu erkennen...)
Das oder so ähnlich dachten sich einige aus dem Berliner Linksmilieu auch, als sie versuchten Einfluss auf die Flüchtlinge zu nehmen. Der unten verlinkte Artikel beschreibt das Problem mancher die Links in erster Linie als "wir müssen anderen Menschen helfen" verstehen (so in den Kommentaren der TAZ gelesen).
Aber man muss auch sagen ein ehrlicher Artikel, auf einer Plattform wo ich solche Einschätzungen nicht erwartet hätte. Wobei es aber auch andere Aktivisten gab, wie z.b. das Conne-island (L) oder White Rabbit (Fr) die die Probleme thematisierten. Aber dabei nie ihre Methodik in Frage stellten durften.
[url]http://lowerclassmag.com/2017/05/nach-dem-sturm-auf-die-grenzen/[/url]
Auffällig war, dass viele der Syrer, die anfangs noch in die Lunte kamen, nach einigen Wochen nicht mehr auftauchten. Vermutlich spielte dabei ihre bevorzugte Behandlung von staatlicher Seite vor allem bei der Vergabe von Aufenthaltstiteln eine große Rolle. So lag es für sie verständlicherweise näher, an Sprachkursen teilzunehmen, sich Wohnungen zu suchen und mit dem Start ihres neuen Lebens zu beginnen, als sich mit deutschen Linksradikalen gegen den Staat und sein Migrationsmanagement zu organisieren. Angesichts ihrer deutlich prekäreren Lebenssituation verwundert es kaum, dass die meisten in der verbleibenden Gruppe Afghanen waren, die regelmäßig kamen und bis heute kommen. Das neue Abkommen zwischen der EU und der afghanischen Regierung wird diese Spaltungstendenz weiter verstärken.
Auch der Versuch diese unsägliche Spaltung in immer kleinere Partikulärinteressen als Linke Politik zu verkaufen scheiterte und die Frauen kochten lieber:
So beschlossen die Frauen aus unserem Zusammenhang, im Neuköllner Mädchentreff Schilleria einen Treffpunkt ausschließlich für Frauen zu organisieren. Aufgrund unserer Kontakte in die Lager war bereits das erste Frauencafé ein Erfolg – viele Frauen kamen und brachten ihre Kinder mit. Weniger erfolgreich war der Verlauf. Wir waren schlecht vorbereitet auf Kinder, die über Monate oder Jahre in Massenunterkünften und unter traumatisierenden Umständen aufgewachsen sind, und Mütter, die hauptsächlich das verständliche Interesse hatten, endlich wieder einen Ort zu haben, an dem sie kochen konnten.