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  • mitwirker

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Re: Plausiblere alternative Interpretation

Herbert Bader schrieb am 02.10.2019 15:22:

Die Umfragen in A lagen alle richtig,
berücksichtigten aber noch nicht die Spesenaffäre,
die ja zu einem äußerst effizienten Zeitpunkt, wenige Tage vor der Wahl, lanciert wurde. Einige FPÖ-Politiker gerieten daraufhin auch gehörig in Panik, dass sich die Stimmung stark gegen ihre Partei wenden könnte (wie es auch geschah). Warum berücksichtigt das unser Autor nicht?

Auch die letzten Umfragen waren noch in einer Phase, in der die wackligen Sympathisanten der FPÖ die Spesenaffäre mental noch nicht verarbeitet hatten. Auch wenn sie schon Meldungen darüber gehört hatten, ignorierten sie sie als übliches Wahlkampfgetöns der politischen Gegenseite und wichen von ihrer über Wochen gefestigten Meinung noch nicht ab.

Die Wirkung setzte dann pünktlich zum Wahltag ein, als sich die Emotionen massiv gegen H.C.Strache richteten, dem sie ja den Ibiza-Ausrutscher größtenteils verziehen hatten und ansonsten immer als gefälligen und bescheidenen Parteisoldaten wahrgenommen hatten. Als sie sich endlich eingestanden haben, dass sich ihr früheres Idol wohl doch persönlich an der Partei bereichert hatte, blieben sie von der Wahl fern.

Inzwischen, vor allem nach Straches Politikverzicht, haben sich die emotionalen Wellen wieder geglättet und ein jetziger Wahlgang würde der FPÖ wohl wieder die 20% bringen.

Aber entscheidend war das Timing des Lancieren der Affäre. Das hatte übrigens mit dem emotionellen Appell der Gertrude zur Verhinderung von Norbert Hofer als Bundespräsident auch schon sehr gut geklappt. (siehe
https://www.youtube.com/watch?v=uWzzbmvSpCQ )

Ein Fehler des Krisenmanagements war, Strache nach Ibiza nicht komplett abzusägen. das hätte die Wogen konsequent beruhigt und alle hätten nach den Spesengeschichten gesagt: schau dös hod er oiso o agstellt guad dos er scho abgsägt is. ;)

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