Nochmal, wenn ein Mensch mit Chromosomenpaar 23 als "XY" durch welche Umwelteinflüsse oder genetischen Einflüsse auch immer eine schwach ausgebildete Testosterondrüse hat, dann ist er nach deiner Definition ein "Mann" und hat sich gefälligst von Dolf Lundgren in Grund und Boden hauen zu lassen, weil Mann ist ja Mann? Ich weiß schon, warum ich die Kommentare beim Boxerinnenartikel von Telepolis nicht geöffnet habe...
Geschlecht ist nichtssagend, ich bin nicht vom Geschlecht der Hohenzollern, auch wenn ich Preuße bin und wenn wir dann zu den etwas feingliedrigeren englischen Begirffen wechseln (Sex and Gender), dann stellen wir bei Gender zunächst mal fest, dass Gender in der Linguistik (uh, jetzt berühren wir mein Studium) vor irgendwas um die 100 Jahren eingeführt wurde, um explizit nicht männlich oder weiblich zu evozieren. Am Wochenende, das hat der RBB schon gemeldet, ist in Berlin das größte Ereignis im deutschen Trabrennsport. Da steht nicht nur das Sex der Tiere im Programm, sondern auch die persönlichen Zuchthengst und Zuchtstute. Die Schubladen Mann und Frau erweisen sich mehr und mehr als die falschen Kathegorien, Hyänen belegen, dass weibliche Säugetiere auch mehr Testosteron als ihre männlichen Artgenossen haben können, kein Naturgesetz. Und jetzt jammern Anti-Wokeler seit ca. einer Dekade darüber rum, dass eine jamaikanische XX-Frau die Konkurrenz in Grund und Boden sprintete, weil sie "für eine Frau zu viel" Testosteron hatte.
Deswegen ist der Chromosomensatz in diesem Jahrtausend unter Medizinern, die noch nicht in Rente gehen, kein eindeutiges "männlich-weiblich" Merkmal mehr, weil das, was wir, auch was noch so erzkonservative CSU-Wähler üblicherweise mit Mann oder Frau sagen wollen, nicht so eindeutig funktioniert. Ihr wollt Testosterontrainingsgerechtigkeit? Dann führt richtige Testosteronklassen ein und hängt euch nicht am unzuverlässigen Proxy der Chromosomen auf.
P.S.
Kulturhistorisch hatte es mal Sinn zu Zeiten von hoher Kindersterblichkeit darauf zu achten, dass sich möglichst viele zeugungsfähige Paare finden, so wie es mal Sinn hatte, dass Onans Samen nicht verschwendet werden sollte (durch seinen Coitus Interruptus, "Sex nur zur Freude, pfui"). Alles über 2,1 an Reproduktionsrate wäre heute schädlich für den Planeten, Frauen dürfen von 18 bis ca. 40 jedes Jahr ein Kind gebären (können von ca. 14 bis 40), das wären 22 (26) Kinder pro Ehepaar, sodass schnell klar wird, dass der binär-hetero-normative Zwang für den Arterhalt keine Rolle mehr spielt.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (13.08.2024 16:07).