FlinxInFlux schrieb am 29.06.2021 10:42:
Ich einer direkten Demokratie ist das Fehlen eines Quorums auch kein Problem.
Das ist erst mal nur eine unbegründete Behauptung.
Dem halte ich entgegen, daß es doch ein Problem ist, denn eine geringe Beteiligung führt manchmal/oft/immer zu einer ebenso geringen Akzeptanz der Entscheidung und somit zu Durchsetzungsproblemen*, in deren Weiterung womöglich gar zu ausufernden gesellschaftlichen Konflikten. Dabei müssen wir uns noch mal in Erinnerung rufen, was Abstimmungen denn im Kern leisten sollen: Befriedung des Zusammenlebens durch Eliminierung "der Keule" als Entscheidungsgrundlage.
Bei den Piraten herrschte die von Dir beschriebene Einstellung vor. Es enthob die Abstimmungstoolbastler der Notwendigkeit brauchbare, breit akzeptierte Instrumente zu entwickeln. Je nach dem wie man Abstimmungen "technisch" organisiert, kann man sehr wohl Einfluß auf das Ergebnis nehmen. Das ist dann letztlich nichts anderes, als die Manipulation von Delegiertenversammlungen durch Parteigranden. Das zu Parteien Gesagte gilt natürlich analog für die Gesamtwählerschaft.
Gruß trainspotter
* Sidestep: Du weist warum sich die Bolschewiki so benannten? ;-) (Mir geht es hier dabei nicht um Kommunistenbashing, sondern um den prinzipiellen Vorgang, der zum Namen führte.)