Ich bin grundsätzlich skeptisch gegenüber Prognosen von Seiten der üblichen Verdächtigen, was die Russen alles nicht tun werden. Ganz einfach weil diese Voraussagen in der Vergangenheit immer falsch waren. Genau das, was gerade für unmöglich erklärt wurde -"Wir haben Glück, dass Putin nicht der durchgeknallte Imperialist ist, als der er immer hingestellt wird und in die Ukraine einmarschieren wird" (S. Wagenknecht)- war jeweils kurze Zeit später Realität und über all die Fehleinschätzungen wurde der Mantel des Schweigens gebreitet und jetzt wird schon wieder im Brustton der Überzeugung die gleiche Geschichte von vorne erzählt - nur eben unter Auslassung der Ukraine. Sorry - da ist mir eine funktionsfähige, meinetwegen "kriegstüchtige" Bundeswehr und amerikanische Bündnistruppen samt Atomwaffen im Land als Lebensversicherung doch lieber. Das hat jahrzehntelang gut funktioniert und es wird hoffentlich auch Trump überleben. Man müsste ja irre sein, das gegen irgendwelche wolkigen Versprechungen von einem "Wirtschaftsraum von Wladiwostok bis Lissabon" einzutauschen. Uns verbindet mit den Russen nichts - anderes Wirtschaftssystem, anderes politisches System, anderes Gesellschaftsmodell, andere Werte. Ich will die hier nicht haben, auch nicht mit Gaslieferungen erpresst oder mit Atomwaffen bedroht werden. Die sollen einfach in ihrem Russland bleiben und gut is.
Niemand weiß, was hinter Putins Stirn vorgeht und auf welche Berater er noch hört. Und er alleine bestimmt nun mal, nach allem was wir wissen, die russische Politik. Ich bezweifle, dass man Putin zu nahe tritt oder dass er beleidigt wäre, wenn man ihn als guten Lügner bezeichnen würde. Sein Verhältnis zur Wahrheit ist taktisch, man könnte auch sagen professionell.
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