Mein Schlüsselerlebnis: Als Mutter Teresa in ihren 70-igern war, wurde sie gefragt, weshalb sie fast ihr ganzes in Kalkutta den Armen, Kranken und Sterbenden geopfert habe (sie bekam dafür den Friedensnobelpreis). Darauf antwortete sie sinngemäss: Ich konnte nicht anders. Hätte ich diesen Menschen nicht geholfen, hätte ich mich so schlecht und elend gefühlt.
Von aussen betrachtet war sie sicherlich eine Altruistin. Aus der Innenperspektive würde man sagen, sie habe aus Eigennutz gehandelt. Ökonomen nehmen meist die Aussenperspektive ein im Gegensatz zu Psychologen. Es macht macht wenig Sinn, wie der Autor das macht, sich über verschiedene Definitionen von Altruismus zu ärgern.
Noch ein Punkt zur Falsifizierbarkeit. Der Autor hat Karl Popper nicht genau gelesen: Die Theorie des psychologischen Egoismus lässt sich zur Zeit sicher nicht falsifizieren. Das könnte in Zukunft anders sein, wenn man die Funktionsweise des Gehirns gut genug versteht. Jahrzehntelang wurde von Kritikern der Gravitationswellen behauptet, diese seien grundsätzlich nicht falsifizierbar, weil der Effekt so absurd klein sei. Es hat fast 100 Jahre gedauert bis sie bestätigt wurden.