-fdik- schrieb am 29.12.2019 12:46:
Menschen handeln grob aus zwei Motiven:
1. weil sie das, was sie machen, richtig finden
2. weil sie sich etwas davon versprechen
Ja, schon richtig, Aber nicht vollständig (wie unvollständig, ist Ansichtssache):
3. Weil ihr Hormonstatus es ihnen befiehlt (Schlafhormonstatus befiehlt Schlafengehen u.a.)
4. weil ein klitzekleines Nervenzentrum im Hippocampus oder anderswo einen Reflex auslöst (Fluchtreflex, Speichelreflexe u.a.), womöglich auch den Pflegetrieb / Hilfsbereitschaft über Empathie
Die asoziale Ideologie des Neoliberalismus tut so, als gäbe es Punkt 1. nicht. Es gäbe nur Punkt 2. Das ist aber falsch.
Denn unter 1. fallen nicht nur Handlungen aufgrund von Empathie, sondern z.B. auch welche aufgrund von Ästhetik, welche aufgrund von Gerechtigkeitsempfinden, etc.
Menschen sind nicht alles Arschlöcher. Die wenigsten sind welche. Und entsprechend funktioniert die neoliberale Ideologie zur Gesellschaftsordnung nicht.
Weil diese Ideologie asozial ist: wenn man Egoismus als einzige Triebkraft betrachtet, fallen sämtliche menschlichen und sozialen Mechanismen aus, die eine menschliche Gesellschaft ausmachen, und man endet beim Sozialsystem der Krokodile (wobei: die haben ja auch schon Brutpflege... also womöglich ist das Sozialsystem der Schmeißfliegen vergleichbarer...)
Da aber das Sozialsystem der Krokodile/Schmeißfliegen komplett inkompatibel ist mit dem biologischen Vermehrungsprozess der Menschan, dürfte das zum Aussterben führen.
Übrigens: bekanntlich geht ja jeder von sich selber aus. Was muss man für ein Mensch sein, um zu versuchen, mit neoliberaler Ideologie die Welt zu erklären?
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