ex_ schrieb am 05.08.2021 17:58:
nervensäge_FH schrieb am 05.08.2021 14:21:
ex_ schrieb am 05.08.2021 13:39:
Und Waldbrände löschen spart der Welt sofort CO2 und zwar nicht wenig.
Erhöht aber durch den Kerosinverbrauch die Kohlenstoffmenge im Kohlenstoffkreislauf und damit langfristig den CO2-Gehalt der Atmosphäre.
Nee. Denn die Äquivalenzmenge an CO2 wird in Wochenfrist von dem geretteten Wald verstoffwechselt und gebunden.
Sobald fossiler Kohlenstoff zusätzlich in den Kohlenstoffkreislauf eingebracht wird, muss der irgendwie gebunden werden. Dass kann durch zusätzliche Biomasse geschehen oder, wie derzeit, durch mehr CO2. Sicher ist nur, der zusätzliche Kohlenstoff muss irgendwo hin. Deshalb sollte man die fossilen Kohlenstoffemissionen so gering wie möglich halten, um einer Anreicherung von CO2 in der Atmosphäre zu begegnen.
Das bei Waldbränden freigesetzte CO2 enthält vorher im Holz gebundenen Kohlenstoff, der bereits Teil des Kohlenstoffkreislaufes war. Dieser Kohlenstoff (bzw. das so entstehende CO2) ist eigentlich nicht problematisch, weil der / das über die Pflanzen wieder aufgenommen und so der Atmosphäre entzogen wird. Anders der Kohlenstoff des Kerosins, der ist fossilen Ursprungs und wird zusätzlich in den Kohlenstoffkreislauf eingebracht, wodurch sich langfristig nicht biologisch gebundener Kohlenstoff anreichert, bevorzugt in der Atmosphäre in Form von CO2.
Der verbrannte Wald emittiert laut Greenpeace so viel CO2 wie der gesamte Verkehrssektor - global. Oder die Hälfte der globalen Kohleverbrennung.
https://www.greenpeace.de/themen/waelder/acht-millionen-tonnen-co2
(tatsächlich meinen sie 8 Mrd Tonnen, nicht vom Link verwirren lassen)
Ist egal, denn dieser Kohlenstoff wird ja wieder in der (hoffendlich) nachwachsenden Biomasse gebunden. Der durch die Flugzeuge zusätzlich emittierte Kohlenstoff nicht (wenn sich Wald 1:1 erneuert).
Wollte man also durch die Löscharbeiten den CO2-Gehalt der Atmosphäre nicht langfristig erhöhen, dann sollte man nur nicht CO2-emitiierende Löschmittel einsetzen, also Hand- und Elektropumpen für Löschwasser, Feuerpatschen, Äxte und Handsägen für Feuerschneisen etc.
Also, mit den Größenordnungen hast Du es nicht so, gelle?
Doch. Mir ist schon klar, was so ein Waldbrand bedeutet.
Und hallo, Waldbrand löschen mit Akkupumpe und Feuerpatsche? Du hast schon mal einen Brand gelöscht? Vielleicht sollte die Löschtruppe dann auch noch ein Eimerchen mit Sand und ein Schäufelchen mitnehmen?
Erstmal, ich bin in meinem Betrieb Brandschutzbeauftragter und einen Kleinbrand habe ich auch schon gelöscht. Und mir ist auch vollkommen klar, dass man mit Akkupumpe und Eimerchen keinen Waldbrand gelöscht bekommt. Es ging vielmehr darum, dass, wenn man es mit der CO2-Vermeidung kompromisslos ernst meinen würde, einem kaum mehr Möglichkeiten übrigbleiben würden und man letzendlich einen komplett abbrenndenen Wald akzeptieren müsste.
Aber das wär ja doch viel zu einfach.
Nichts ist einfach, wenn es um CO2 geht. Denn nur CO2 ohne den Kohlenstoffkreislauf zu betrachten, ist viel zu kurz gedacht.
Doch, es ist im Grunde sehr einfach.
Definiere "einfach". ;-)
Nur wenn zu viele Dummköpfe in gnadenloser Selbstüberschätzung glauben, sie hätten da den vollen Durchblick und nur der Kauf eines Elektroautos oder eine weitere Windmühle würde das Klima retten, dann wird die Sache schwierig.
Yep.
Und Du hast natürlich recht, der Kohlenstoffkreislauf ist von zentraler Bedeutung. Zumal der anthropogene Emissions-Anteil daran grade einmal 4% ausmacht. Nur wenn man eben jedes Jahr die 4% raushaut und auf der anderen Seite die Kohlenstoff-Senken abbrennen lässt oder per Raubbau leer- und kaputt fischt, dann wird das eben schon irgendwann Auswirkungen haben.
Yep. Wie ich immer zu sagen pflege: Die ganzen fossilen Kohlenstoffverbindungen sind viel zu wertvoll, um sie nur in Wärme und Krawall umzusetzen.
Nur wo sind da die Anstrengungen, beispielsweise das Südpolarmeer zur internationalen Verbotszone für Fischfang jeder Art zu erklären (und das auch zu überwachen)? Oder andere Gebiete für den industriellen Fischfang zu sperren?
Auch wenn ich dir im Prinzip zustimme, ich sehe das Problem darin, Verbote umzusetzen. Würde ein argentinisches Patroullienboot wirklich ein chinesisches Fischereifabrikschiff aufbringen? Oder gar torpedieren? (Bei einem Britischen kennen wir die Antwort: Ja, mit größtem Vergnügen.)