"Lässt kritisches Denken Menschen zu Impfkritikern werden?"
Also bei uns, meiner Frau & mir, hat's der Kinderarzt verbockt. Der wollte unbedingt schon die erste Impfung im 3. Lebensmonat verabreichen (Rotaviren-Impfstoff). Für Argumente, warum wir das nicht wollen, war er wenig zugänglich. Wirklich verdorben hat er es aber mit uns, weil er uns keinen Einzelmasernimpfstoff anbieten wollte, auch keinen Dreifachimpfstoff, sondern insistierte, den Sechsfachimpfstoff einzusetzen. Und zwar eben noch vor Vollendung des 1. Lebensjahres.
Also nach verschiedener kindermedizinischer Fachliteratur wird sogar eher abgeraten, vor Vollendung der ersten 12 Lebensmonate zu impfen, da sich in der Zeit das Immunsystem im Aufbau befindet und nicht unbedingt allzu gut anspricht auf die Konfrontation mit den Erregern, auch wenn diese vielleicht abgeschwächt vorliegen sollten. Noch weniger empfehlenswert sind Kombiimpfstoffe mit Impfverstärkern. Insbesondere vollgestillte Kinder bedürfen keine Impfung in den ersten Lebensmonaten, da über die Muttermilch das Abwehrsystem gestärkt wird.
Soweit so gut.
Im Grunde haben drei Dinge zum Bruch geführt.
1. Der Standesdünkel des werten Arztes. "Wer ist hier der Arzt, Sie oder ich?" - damit hat er uns abgesprochen, uns mit der Fachliteratur auseinanderzusetzen. Wir haben allerdings sogar einige der Bücher beim Termin dabei gehabt.
2. Es muss nachgewiesen werden, dass jemand gegen Masern immunisiert ist. Das wird i.d.R. über das Impfheft realisiert, aber tatstächlich ist auch ein Immunitätsnachweis über Antikörper möglich. Außerdem wird nicht vorgeschrieben, welcher Masernimpfstoff zu verimpfen ist, d.h. man hätte hier eigentlich freie Wahl.
Der Kinderarzt war aber weder bereit, einen anderen Impfstoff zu beschaffen als den, den er in der Praxis verwendete, noch war er bereit, einen von uns beschafften und bezahlten Einzelimpfstoff zu verimpfen.
3. Der Rauswurf unserer beiden Kinder: der Kinderarzt verwies uns aus der Praxis und wollte unsere Kinder nicht mehr behandeln, wenn sie nicht nach StiKo-Empfehlung geimpft werden. Wohlgemerkt: wir haben NUR eine Masernimpfpflicht, und die greift nur dann, wenn man das Kind auf eine KiTa schicken will. Im Zweifel also ab dem 3. Lebensjahr, wenn es in den Kindergarten geht.
Also.
Wenn ich mich also in Fachliteratur bilde und entscheide, dass mein(e) Kinder nur bestimmte Impfstoffe erhalten sollen, weil a) verpflichtend oder b) nachweislich wirksam im Sinne der Idee "Impfung", ich zugleich aber kein Vollprogramm wünsche, weil c) nachweislich das Immunsystem überfordernd und d) in Verdacht stehend, Ursache für plötzlichen Kindstod zu sein, bin ich dann ein schlechter Vater? Sind wir schlechte Eltern, wenn wir uns Gedanken machen, welche Medikamente wir unseren Kindern zumuten wollen?
Wie war das noch? Demokratie braucht den mündigen Bürger. Ich bin der mündige Patient. Was der Arzt sagt, ist nicht Gesetz, ich habe da Mitspracherecht. Und das gilt eben auch für Impfungen und die mir per Gesetz anvertrauten Schutzbefohlenen, also in dem Fall die eigenen Kinder.
Vielleicht hatten wir ja einfach "Pech" mit unserem Kinderarzt und es handelt sich hier um eine "Extremsituation". Wir brauchten jedenfalls keine "Esotherik", um impfkritisch zu werden. Unser erstes Kind ist 2018 geboren, das zweite 2020. Hätten wir keine Kinder gehabt, hätten wir, meine Frau und ich sind beide durchimmunisiert, auch den Corona-Impfstoff angenommen. So gesehen hat der Kinderarzt ganze Arbeit geleistet. Wir sollten dem Mann also dankbar sein.
In dem Sinne, möge die Moderation mir gewogen sein, schönes Wochenende.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (06.09.2024 15:31).