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mehr als 1000 Beiträge seit 13.01.2000

Aussagen des Artikels

1. Die Diplomatie versagte im Fall des 2. WK, weil Frauen kaum daran beteiligt waren.
Das wird nicht nur so behauptet, sondern auch als Hauptgrund ("das Problem") dargestellt: "
"Das Problem bei der Gestaltung der internationalen Beziehungen [...]: Frauen waren und sind [...] zu selten zu sehen und zu hören."

2. Konflikte entstehen aus struktureller Gewalt
Steht in diesem Satz: "'positivem Frieden', der [...] die Abwesenheit von struktureller Gewalt bedeutet."

Da struktureller Gewalt als Unterdrueckung der Bevoelkerung, oder zumindest grosser Teile davon, definiert wird, was soweit sicher sinnvoll ist, denn die Eliten hoert man eher selten ueber strukturelle Gewalt klagen, wuerde das bedeuten, dass Kriege vom Volk ausgehen.

Diese These halte ich fuer sehr gewagt. Kriege werden zwar gerne im Namen des Volkes gefuehrt, und man kann ein Volk, oder gerne auch mehrere, durchaus zum Krieg anstacheln, aber dass eine Bevoelkerung von sich aus nach Krieg schreit, ist, von Buergerkriegen einmal abgesehen, eher selten.

An der Stelle sei auch angemerkt, dass Feminismus heutzutage, also nach in der 1. Welt erreichter weitgehender Chancengleichheit, selbst strukturelle Gewalt darstellt. Statt feministischer wuerde ich mir humanistische Aussenpolitik wuenschen.

3. Die Realitaet beugt sich nicht vor der Theorie.
In den letzten Absaetzen anerkennt die Autorin selbst, dass sogar Vorreiter nicht nur des Feminismus, sondern sogar der "feministischen Aussenpolitik", keine Scheu vor Bellizismus habe. Sie drueckt ihre Hilflosigkeit angesichts dieses Widerspruchs (?) mit "Es kann auch nicht sein" passend aus.

Dass Frauen durchaus mit Maennern in Sachen Bellizismus mithalten koennen, zeigte, um nur ein Beispiel zu nennen, Hillary "Killary" Clinton, die sich waehrend ihrer Amtszeit als Secretary of State zu einem mustergueltigen Falken entwickelte. Wer sich in Westeuropa daran stoert, dass so viele Afrikaner den Weg nach Norden suchen, moege daran erinnert sein, dass sich der Zufluss solcher Fluechtlinge seit der Zerstoerung Libyens mehr als verdoppelte.

Vermutlich spielt es keine nennenswerte Rolle, ob Aussenpolitik von Frauen oder Maennern gemacht wird. Wichtig waeren mir dagegen nicht nur fachliche Qualifikation, sondern auch psychische Reife und Stabilitaet. Wer dagegen die Welt in Flammen sehen will, darf von mir aus gerne auf eine Rolle in der Politik verzichten, und moege Erfuellung beim Ausleben seiner - oder eben auch ihrer - Phantasien in Bereichen finden, wo sie nicht so schnell zur Realitaet werden koennen.

- Werner

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (28.04.2024 12:26).

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