Arutha schrieb am 07.09.2024 20:48:
(Einfügung regenwetter: Auf die Frage nach dem Ende des Krieges)Ich weiß es nicht. Aus militärischer Sicht war das Ding schon letztes Jahr entschieden. Eigentlich hab ich immer mit Verhandlungen gerechnet.
Militärische Fragen kann ich nicht einschätzen. (Wie war das nochmal mit der deutschen Kapitulation im I WK und der dazu dann erzählten Geschichte: Im Feld ungeschlagen, in der Heimat von den Sozialdemokraten verraten)
Nach der gescheiterten ukrainischen Sommeroffensive 2023 ging ich davon aus, dass der Krieg "eingefroren" wird, es zu einer Einstellung der Kämpfe kommt und beide Seiten, als Seiten sehe ich einmal Russland und dann die Gegenseite aus "Westwertekapitalismus" einschließlich der Ukraine, ziemlich schnell zum richtig großen Krieg rüsten. Zwischenzeitlich hat sich meine Meinung dazu angepasst: Ich gehe heute davon aus, dass im Krieg für den nächsten großen Krieg gerüstet wird.
Jetzt wird mir mehr und mehr klar, das es kein Frieden geben wird. Der Ukraine gehen zwar Waffen Logistik, Fachleute aus, sie können aber immer noch auf Millionen Männer zurückgreifen, und diese schlecht ausgebildet und schlecht bewaffnet an die Front jagen, so das das alles noch jahrelang dauern kann.
Nach meiner oben geäußerten Meinung, sollte sie richtig sein, spielt es nur eine geringe Rolle ob die Kampfhandlungen eingestellt werden. Frieden wird es eh nicht geben. Die Frage wird eher sein ob die Machthabenden im Westen davon ausgehen, ob bei ihrem zweifelslos viel höheren Produktionspotential der Ukraine - Krieg bedient werden kann und gleichzeitig Waffen auf Lager für den nächsten Krieg auf Vorrat produziert werden können - und sich gleichzeitig die russischen militärischen Möglichkeiten reduzieren. Wie sich die Machthabenden in Russland auf dies Szenarion einstellen sehe ich im Augenblick noch nicht. Sowohl ihre Wirtschafts- als auch Außenpolitik war nicht durch Dummheit geprägt. Überraschungen von russischer Seite würden mich nicht überraschen. Und wenn diese "Überraschungen" auch "dumm" sind. Auf der militärischen Seite zeigt sich wie die Anpassung der wohl massenhaft vorhandenen Freifallbomben zu Gleitbomben ein sehr überraschendes Ereignis für die gegnerische Seite war.
Alle beteiligten Akteure würden durch Verhandlungen nur verlieren..
Wenn Ihre Aussage richtig ist, dann gibt es keine Verhandlungen. Selbst wenn dann was als Verhandlung bezeichnet wird, ist es eine Kapitulation. Aber so pessimistisch will ich nicht sehen. Dass durch den Krieg alle Akteure verlieren ist offensichtlich. Vielleicht siegt die Dummheit - bis zum bitteren Ende für eine Partei. Wäre aber schade. In einem Punkt sehe ich aber mit jedem Tag, den der Krieg weiter läuft, ein zusätzliches Problem. Der gegenseitige Hass wird jeden Tag mehr. Und das Rüsten für den jetzigen Krieg und den zukünftigen wird zu sozialen Verwerfungen führen.
Entweder durch direkten Machtverlust, oder inndirekten durch das Scheitern von Investitionen und der Fälligkeit von Krediten und Bürgschaften.
Sollte dies ein Problem sein? Gesellschaften müssen zum ständigen Umbau ihrer selbst fähig sein, sonst zerbrechen si, der Machtverlusst muss, außer für den Möchtigen, nicht schlimm sein. Und wenn denen die in der Vergangenheit überakkumuliert hatten davon was verloren geht, wen juckts?