Ansicht umschalten
Avatar von wa

mehr als 1000 Beiträge seit 13.01.2000

was hatte Putin sich erhofft ?

Aus dem Artikel:

Ein solcher Kompromissfrieden wäre sehr weit von dem entfernt, was sich die ukrainische und die westliche Regierung erhoffen. Er wäre auch weit entfernt von dem, was Putin sich erhoffte, als er im Februar 2022 diesen Krieg begann.

Was war es, was Putin sich erhofft hatte ? Der Artikel legt die Absicht nahe, die ganze Ukraine einzunehmen, stellt aber auch fest, dass dafuer eine wesentlich groessere Armee noetig waere. Groesser als das, was Russland ohne einen einschneidenden Kurswechsel ueberhaupt aufbringen koennte, und erst recht viel groesser als das, was 2022 losgeschickt wurde.

Ich denke, Plaene fuer noch viel weiter reichende Eroberungen kann man getrost im Reich der Phantasie und schlechten Propaganda verorten.

Aber was erhoffte sich Putin nun ? Ich vermute, er koennte sich eine Wiederholung des Feldzugs in Georgien gewuenscht haben: eine gewaltsame Befriedung der umstrittenen Provinzen, das Schaffen der politischen Rahmenbedingungen, um eine Rueckkehr zu buergerkriegsartigen Zustaenden zu verhindern, und die Regierung von ihren NATO-Plaenen abbringen.

Allerdings ist mir nicht klar, wie Russland die Prioritaeten zwischen dem Vermeiden einer weiteren NATO-Ostexpansion und der Sicherung der "russischen" Provinzen setzt. Im Westen sehen wir eher die NATO-Ostexpansion im Vordergrund. Aber in Georgien wird inzwischen wieder laut ueber einen moeglichen NATO-Beitritt nachgedacht, und Russland scheint das ueberraschenderweise nicht mehr sonderlich zu stoeren. Koennte es also sein, dass fuer Moskau das Hauptziel die "russischen" Provinzen sind, und man die NATO dulden wuerde, solange sie dem nicht im Weg steht, so wie man den NATO-Beitritt der baltischen Staaten auch nicht gewaltsam zu verhindern suchte ?

- Werner

Bewerten
- +
Ansicht umschalten