Ansicht umschalten
Avatar von Epimenides
  • Epimenides

352 Beiträge seit 29.08.2010

Wenn wir nicht sehr aufpassen, ...

... dann unterläuft uns leicht ein Vokabelgebrauch, der den Sprachregelungen unserer sich selbst gleichgeschaltet habenden Medien entspricht. Oder wie sonst sollen wir eine Wortwahl wie

In der andauernden Ukraine-Krise stehen sich auch Russland als Angreifer und die USA als Schutzmacht der Ukraine gegenüber.

interpretieren? Das mit dem "Angriff" mag ja prima specie stimmen, aber die Schutzmacht?

Da hat man 2014 eine gewählte Regierung weggeputscht, Victoria "Fuck-the-EU" Nuland prahlte von 5,1 Milliarden $, die das gekostet habe, und unblutig war die Chose insgesamt ja auch nicht gerade. Dann setzte man, in jener etwa in Mittel- und Südamerika vielfach geübter Manier, eine Marionettenregierung ein, ließ die genehmen Teile der Bevölkerung sogar mal "wählen" und verschärfte die Repression Stück um Stück, verbot fast der halben Bevölkerung den Gebrauch der Muttersprache und praktisch jede oppositionelle Regung und wer sich bei Doestoevski- oder Tolstoi-Lektüre erwischen lässt, steht mit einem Bein im Lager.

Unsere Presse nennt all das "freiheitlich" und "demokratisch", und unsere Regierung benimmt sich, als hätte man ihr für den Fall der Fälle schon Luxusrefugien in Florida versprochen.

Immerhin muss die Sandkastenfrage "Wer hat angefangen?" im Sinne der transatlantischen Interessen beantwortet werden. Wie es im Laufe des Dezenniums vorher dazu kam, wird freilich sorgsamst verdrängt.

In solchem Kontext mag die Vokabel "Schutzmacht" insofern gerechtfertigt sein, da das dort installierte Regime sicherlich "geschützt" werden muss, und unseren sprachgeregelten Medien ziemt solche Benennung sicherlich auch, denn auch sie schützen Interessen, bekanntlich ja auch nicht unbedeutende Verlagsinteressen vor Ort.

Aber ansonsten sei die Frage gestattet, wer, von den schnell reichgewordenen Ukro-Kompradoren mal abgesehen, solchermaßen "geschützt" werden möchte.
--

Bewerten
- +
Ansicht umschalten