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  • unbekannter Benutzer

mehr als 1000 Beiträge seit 01.05.2022

keine Überraschung

Man kennt das ja zur Genüge.

Die eigene Seite handelt ehrenhaft, bedacht und immer in guter Absicht. Würde man ansonsten dieser Seite angehören (wollen)? Der Feind handelt aus böser Absicht, und vor allem um Schaden anrichten zu wollen.

Das nennt man "Feindbild". Es wird u.a. gepflegt durch die "Berichterstattung" (aka Hetze) in den Medien.Aber nicht nur dort. Im Prinzip eignet sich so gut wie jedes Feld, um Stimmung für oder gegen eine andere Nation zu machen.

Eine Strasse oder Platz umzubennen, ein Denkmal aufzustellen, einen Dichter zu ehren, eine Band beim ESC zu bewerten, einen Friedensnobelpreis zu verleihen ... all das eignet sich hervorragend dafür, sowohl dem Feind, als auch der eigenen Bevölkerung eine Nachricht zukommen zu lassen.
Der gepflegte diplomatisch Affront kennzeichnet den aktuellen Stand der Beziehung. Je nachdem, welche Ehre man dem Staat erweist oder auch nicht, bedeutet man ihm, wie zufrieden oder unzufrieden man ist. Die Provokation wird nicht wegen der Provokation gefahren. Sie setzt das Gegenüber in Kenntnis, wie weit man zu gehen bereit ist.

Dem eigenen Volk fallen solche Feinheiten nicht unbedingt auf, hier reicht es zu vermitteln, welche Seite "unsere" Unterstützung verdient. Die dann in aller Regel auch brav abgeliefert wird, z.B. per Stimmabgabe beim ESC, Aufklebern auf dem Auto, oder indem sich der Bürger die Nationalflagge des zu unterstüzenden Staates in den Vorgarten planzt, oder gleich auf die Stirn malt.

Und so schließt sich der Kreis. Das Umbenennen einer Straße oder eines Platzes als kleiner diplomatischer Affront sorgt für die nötige Begeisterung beim eigenen Volk. Das darf sich darüber freuen, dass man es dem Anderen mal so richtig gezeigt hat, was man von ihm hält.

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