Wer jetzt befürchtet, dass alle Zahlungen mit dem digitalen Euro von staatlichen Stellen getrackt werden und somit für einen gläsernen Verbraucher sorgen könnten, sollte sich der Tatsache bewusst sein, dass er sich gegenüber staatlichen Stellen in den USA bereits entblößt hat.
Mit Girocard und SEPA-Verfahren bleibt alles in Deutschland bzw. Europa, „nur“ mit Debit-/Kreditkarte oder digitalem Wallet (Paypal etc.) sind wie weiter oben beschrieben US-Player involviert.
Und wer durch die Angst vor einer Überwachung der Zahlungsströme auf die Bezahlung mit Bargeld setzt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass die Geldscheine, unabhängig davon, von wem sie gedruckt wurden, über eine eindeutige Seriennummer verfügen.
Das Scannen der Seriennummer eines Geldscheins und reden Verknüpfung mit einer auf der Transaktion beteiligten Person ist ungleich aufwendiger als bei rein elektronischen Transfers, sofern diese nicht ausdrücklich auf Anonymität ausgelegt sind.
Diese beiden Punkte sind also Scheinargumente gegen die berechtigten Sorgen. Das heißt nichtmal, dass ich diese Datenschutzbedenken vollständig teile, aber der Artikel entkräftet sie eben überhaupt nicht, sondern versucht sie lediglich zu relativieren.
Digitales Bargeld hat verschiedene Anforderungen zu erfüllen, von denen fast jede für sich genommen schon schwierig umzusetzen ist, in ihrer Gesamtheit aber fast unmöglich. Ich bin gespannt, wie viele der Digitale Euro erfüllen kann.
Bitcoin etc. sind btw. keine digitale Währungen und kein digitales Geld, sondern eher digitale Rohstoffe, die wie analoges Gold geschürft und gehandelt werden können und dadurch einen Wert erhalten.