Vielleicht etwas Grundsätzliches: ich verstehe Reichensteuer tatsächlich als Steuer für sehr Reiche.
Für Vermögen sagen wir mal heute 2 Mio ist die Erbschaftssteuer, wie sie ist, ausreichend bzw. teilweise sogar zu korrigieren (wenn z.B. das einzige vererbte Vermögen ein vermietetes Mehrfamilienhaus ist).
Unter Reichensteuer würden für mich „Einkommensmillionäre“ fallen. Die also pro Jahr, sagen wir mal, mehr als 500.000€ aus verschiedenen Quellen einnehmen (natürlich nach Abzug von Freibeträgen und Kosten).
Große Immobilien und Firmenvermögen sind eine komplizierte Angelegenheit. Eine einfache steuerfreie Vererbung kann da auch nicht die Lösung sein.
Zum Glück: Natürlich hat jeder Mensch andere Voraussetzungen. Schönheit und Talent kann man nur begrenzt beeinflussen.
Mit Geld kann man einen gewissen Ausgleich schaffen, insbesondere was gleichwertigere Bildung angeht. Oder eben auch, dass die Infrastruktur gut ausgebaut ist, was allen zu Gute kommt.
Hohe Vermögen sind auch aus demokratischen Gesichtspunkten kritisch, weil Menschen mit zu viel Geld irgendwann meinen, auch die Gesellschaft und Politik nach ihrem Gusto beeinflussen zu können.
Ich zahle recht viel Steuern und finde das auch in Ordnung. Wer viele Steuern zahlt behält auch mehr übrig. Die Gesellschaft hat es mir ermöglicht so weit zu kommen, so dass es mir gut geht. Dann gebe ich auch zurück.
Ich möchte meine Kinder auch nicht mit Geld überschütten, dass lähmt die Eigeninitiative (nicht bei jedem) und verhindert das Lernen haushalten zu können. Sie sollen einen guten Start haben und ein paar Hindernisse kann man eventuell beseitigen.
Zum vollen Rachen:
Soweit ich das sehe sind die meisten Themen, die mit dem jetzt verbotenen Sonderhaushalt angegangen worden wären, sinnvoll: Infrastruktur, Bahn, Industrieförderung, Förderung von EE Transformation.
Natürlich gibt es immer wieder Verschwendung von Steuermitteln und man kann darüber streiten.
Aber dass sich das die Regierung in die eigene Tasche steckt, ist wohl übertrieben.