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  • Grober_Unfug

mehr als 1000 Beiträge seit 03.12.2003

Re: Nomen est Omen Re: Reich? wie reich? Wen erwischt es?

Es geht bei Vermögensteuern immer um das Nettovermögen (also nach Abzug der Schulden), und es gibt diverse Freibeträge, so dass faktisch Haushalte besteuert würden, die mehrere Millionen Nettovermögen haben. Ich hätte auch nichts gegen 2 oder 3 Mio. Freibetrag, wenn es dann keineren weiteren Ausnahmen gäbe.

Damit ließe sich leben. Zudem sollte eine kalte Progession dieser Grenze verhindert werden, in dem man die der Immopreisentwicklung anpasst...

Dass Kapitalisten faktisch erheblich weniger besteuert werden als ihre Beschäftigten ist genau das Problem, dem durch eine Vermögensteuer ein bischen entgegengewirkt werden könnte.

Das ist ein weltweites Grundübel (imho made in USA/UK) das nur mit drakonischen Maßnahmen partikulär zu lösen wäre, wenn wir denn eine nicht durch und durch durchkorrupierte Parteienlandschaft hätten. Ich sehe in dieser marktkonformen Demokratie ziemlich schwarz dafür - wenn wir nicht grade einen Bürgerkrieg beendet haben oder so....

Wenn Sie an "das Erbschaftsrecht, an die Ausnahmen, an die Steuerquote der Unternehmen, an Umsatzsteuer, an die Kapitalertragssteuer, an die Vermögenssteuer und an die (imho bewust von Irland, UK, Nl, etc. ) offen gehaltenen Schlupflöcher für Steuervermeidung dran." wollen, bin ich sofort dabei. Eine Agitation gegen eine Vermögensteuer passt aber nicht dazu, sondern das ist ergänzend zu betrachten. Ich sehe nur immer wieder, dass die als Lippenbekenntnis konsensfähigen aber letztlich folgenlosen Forderungen gegen Schlupflöcher und Ineffizienz nur Ausrede sind, letztlich nichts zu tun für eine stärkere Besteuerung der Superreichen, weil da auch immer irgendwelche Einwände kommen.

Wie oben zitiert ohne drakonische Geldflußtransparenz und Firmenkonstruktverbotsmaßnahmen ist das sowieso illusorisch die 4000 Blutsauger vom Leib des deutschen Volkes abzunehmen. Bzw. sie dazu zu bewegen Ihren fairen Anteil an dem Gemeinwesen zu bezahlen. D.h. dass muss Europa weit - an so imho ober korrupten Typen wie Orban & Co vorbei - angeschoben werden. Die Chancen dazu sind imho ohne Krieg gleich Null.

Gegen einen effizienteren Verwaltungsapparat hab ich auch nichts, ist aber auch nicht so einfach. Rechtsstaatlichkeit ist dabei nicht verzichtbar, das Beamtentum nicht leicht zu reformieren, abzuschaffen schon gar nicht.

Das muss sich dringend ändern! Die jetzigen Privilegien dieser Kaste - sind normal Sterblichen - einfach nicht mehr vermittelbar. Man kann durch entsprechende Reformen die Beamten in die Rentenkasse führen, Ihnen Sozialabgaben abverlangen, Ihre Nettogehälter der Realität anpassen und nach und nach Ihren Status der ökonomischen Realität angepassen.

Das ist alles noch erheblich schwieriger als eine effektive Vermögensteuer, die die Richtigen trifft, einzuführen.

Ja aber sonst haben wir sehr bald die Folgen ausbleibenden sozialen Friedens zu ertragen.

Den ganz überwiegenden Teil der "Staatsquote" machen aber nicht die Personalausgaben für Verwaltung aus, sondern die da mit eingerechneten Sozialversicherungsleistungen (Rente, Krankenversicherung usw.), andere soziale Geldleistungen, und Personal überwiegend in Schulen, Kitas, Hochschulen, Gesundheitswesen, Pflege, Sozialarbeit usw., wo Digitalisierung kein Ersatz für mehr Personal ist. Es ist eine Illusion, mit mehr Effizienz die Finanzbedarfe zu erledigen, das ist einfach an den Fakten vorbei.

5.2 Mio Staatsbedienstete das nenne ich mal an der Realität vorbei. Mit etwas Hirn ließen sich deren "Aufgaben" von einem Bruchteil von effizient - in effizienten Strukturen - arbeitenden Menschen erledigen.
Die Facharbeiterzuwanderungsfrage wäre Geschichte.
Ich gebe zu die Staatsquote würde das nicht schlagartig verringern - zumal für diese nachweislich minder leistenden, hoch bezahlten Menschen, noch lange höchstwertige Versorgungen zur Verfügung zu stellen sind....
Aber imho gefühlte 300000 gut ausgebildete Menschen, könnten die jetzigen Staatsaufgaben durchaus wuppen. Wobei man viele Regulierungen auch wieder abbauen könnte - weil z.B. die Alimentierung der Armen auch zum viel größeren Teil durch verpflichtend gerechtere Löhne abgefedert werden könnte... (Imho sind viele Teile der Staatsquote in D. nichts weiter als verdeckte, ineffizient möglichst prozessierte, Subventionen für "die Wirtschaft" = unsere Industriekapitäne=Oligachen).
In unseren Nachbarländern mit viel niedrigerer Staatsquote (Schweiz!) findet man viele effizientere Lösungen für einen großen Teil unserer Probleme hier.
Ich denke das Hauptproblem in D. ist die Korruption der politischen Kaste durch das Beamtentum/öffentlicher Dienst (dem 30% aller Bundestagsabgeordneten verpflichtet sind) und der Parteien, deren Spitzenpersonal traditionell von Oligarchenhand sortiert wird.
Daher sehe ich in Friedenszeiten schwarz für eine dringend notwendige Finanz- und Verwaltungsreform.

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