hrwe schrieb am 20.11.2023 12:47:
Vermietete Immobilien dürfen ohnehin nicht zusätzlich besteuert werden, da auf die eingenommene Miete bereits Steuern bezahlt werden.
Mit dem Argument dürften aber auch 10 Mio. €, die auf dem Girokonto rumgammeln, nicht unter die Reichensteuer fallen. Bei 0,25% Zinsen bringen die 25000 € Zinsen im Jahr, weit mehr als den Freibetrag, und diese Zinsen muss man ja schon heute versteuern.
Die Absicht hinter einer solchen Reichensteuer ist ja genau, auch Vermögen/Eigentum zu besteuern, nicht nur Erträge. Erträge werden heute schon besteuert.
Eigenbewohnte Immobilien sind üblicherweise ausgenommen.
5% ist auch unrealistisch viel.
Bei beidem bin ich etwas skeptisch. Ist die Steuer mal eingeführt, können sich die Bedingungen ändern. Und dass Steuern eher erhöht als gesenkt werden, ist auch nichts Neues.
Es gibt aber Grenzen, klar. Je höher eine Vermögenssteuer ist, desto unattraktiver wird es, überhaupt ein Vermögen zu besitzen. Das macht Ausweichreaktionen attraktiver, z.B. Arbeitszeitreduzierung: Warum soll man Zeit gegen Geld tauschen und z.B. auf eine Immobilie sparen, wenn einem das Geld und die Immobilie über Steuern eh wieder weggenommen wird? Da nehme ich lieber die Zeit als das Geld.
Und dass die Menschen beliebig Arbeitszeit reduzieren und Ausgaben gering halten, kann nicht im Interesse der Politik sein. Auch sowas setzt eine Grenze, wie hoch eine Vermögenssteuer werden kann. Von dem Punkt aus gesehen, halte ich 5% auch für unrealistisch.