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  • J.Creutzfeld

mehr als 1000 Beiträge seit 31.05.2001

Re: Und Sie verwechseln strategische mit taktischen Atomwaffen

mi fhein schrieb am 19.09.22 13:39:

Strategische Atomwaffen (das sind die ganz großen, deren Einsatzzweck es ist, ganze Städte zu vernichten) sind militärisch komplett nutzlos.
Mit denen kann man nur drohen.
Wer sie einsetzt, hat aber schon verloren, denn dann kommt ein entsprechender Gegenschlag und man ist selber im Eimer.
Das weiß auch Putin.

Wovor Biden aber gewarnt hat, sind taktische Atomwaffen - das sind die kleinen, die für das Gefechtsfeld gedacht sind.
Der militärische Nutzen wäre hier, daß man sie bspw. gegen große Panzerverbände einsetzt. Was aber mit dem Nachteil verbunden ist, daß man damit auch die eigenen Truppen gefährdet.
Und genau darum gibt es auch hier keinen Grund für Putin, sowas einzusetzen. Weil es in diesem Krieg schlicht kein Szenario gibt, in dem ein militärischer Nutzen für derartige Waffen gegeben wäre.

Der Nutzen des Überfalls ist insgesamt zweifelhaft. Von daher sind ebenfalls Zweifel berechtigt, dass Putin rational handelt. Er könnte durchaus der Versuchung erliegen, wenige größere ukrainische Städte mit taktischen Atomwaffen anzugreifen in der Hoffnung, dass die Ukraine die Führung verliert und demoralisiert aufgibt. Das wäre ja ohnehin nur die Fortsetzung der bisherigen Kriegstaktik, großflächig zivile Infrastruktur zu zerstören.

Die Frage ist, was hat er zu verlieren? Wird seine Elite zu ihm stehen? Werden die USA eine Atomkrieg riskieren? Werden sich die Länder, die auf russisches Gas, Kohle und Getreide angewiesen sind, von ihm abwenden? Darauf würde ich nicht mein Leben verwetten.

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