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  • nixkoeln

30 Beiträge seit 23.12.2022

Kapitalismus und Nato sind die 2 Seiten einer Medaille

Selbst spießig bürgerlich betrachtet, sind die gegenläufigen Interessen einzelner und aller ein bekanntes Phänomen. Ökonomisch-Wissenschaftlich untersucht man das in BWL und VWL. Was für ein Einzelunternehmen völlig rational und sinnvoll scheint, kann, wenn es alle machen, für das Ganze schädlich sein. Wenn ein Unternehmen seine Löhne senkt, hat es Wettbewerbsvorteile den anderen Gegenüber, machen das aber alle Unternehmen schrumpft der Wohlstand und in Folge auch die Wirtschaftsleistung des ganzen Standorts, und kann nur durch Ausweitung der Exportanteile stabil gehalten werden. Aber es können nicht alle Länder dauerhaft Exportüberschüße haben - das ist logisch unmöglich. Daher produzieren Länder mit dauerhaften Exportüberschüßen, Länder mit dauerhaften Importüberschüßen - und die sind irgend wann dann Pleite.

Und so ähnlich funktioniert die Nato. Umso mehr die Natoländer an Deutungshoheit, wirtschaftlicher und geopolitischer Dominanz beanspruchen, desto weniger bleibt für den Rest der Welt. Das führt zu Verteilungskonflikten. Und es gibt eben immer mehr aufstrebende Schwellenländer, die für sich höheren Wohlstand beanspruchen und anstreben, und damit zu Konkurrenten im herrschenden System werden. Das wurde bisher mit Wohlstands-Schrumpfung im Westen etwas kompensiert, aber a) reicht das nicht, und b) schwächt das auf Dauer natürlich die hegemoniale Position des Westens.

Auf Dauer ist reine BWL ohne Rücksichtnahme auf die gesamte Volkswirtschaft, ein Selbstmord in Raten - und ähnlich ist der Versuch, die scheinbar in Stein gemeißelte Dominanz des sogenannten Westen weltweit durchzusetzen. Ob ökonomisch oder militärisch organisiert man so massive Konflikte, die immer mehr gesellschaftliche Ressourcen binden für den Konkurrenzkampf, was nicht nur zu ökonomischen, sondern auch immer mehr zu militärischen Konflikten führt. Anstatt gemeinsam an Forschung und Entwicklung zu arbeiten, und gemeinsam anstehende Probleme zu lösen, erschöpft man sich im Konkurrenzkampf. Unterm Strich organisiert man aber so einen weltweiten Abschwung, nicht nur ökonomisch, sondern auch demokratisch. In der EU hat man es jetzt hin gekriegt, beides gleichzeitig nach unten zu drehen. Nur das die Welt der EU auf diesem Weg folgen wird, halte ich für eine absurde Annahme.

Findet die menschliche Welt kein besseres System, keinen vernünftigen Ausgleich bei den unterschiedlichen Interessen, wird sie sich selbst zerstören.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (27.12.2022 10:37).

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