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  • als-ob

mehr als 1000 Beiträge seit 20.08.2003

Wo ist eigentlich der Kern des Problems?

das Interview erweckt bei mir den Eindruck, dass im Zentrum der philosophischen Debatten des 20 Jh. das Verhältnis zum Judentum steht, wobei die eher linken sehen darin die Quelle des Fortschritts, die eher rechten die Quelle der Ausbeutung und Unterwerfung der Nationen. Um was geht es wirklich? Sind sie links, sind sie rechts, beides zugleich, haben sie eine Mission? Der geistiger Beitrag der Juden ist in der menschlichen Kultur nicht wegzudenken, Mathematik, Physik, Wirtschaftslehre, Religion, Medizin, Literatur und selbstverständlich Philosophie. Sie haben Kapitalismus erfunden und auch Kommunismus. Sie sind oft dafür und dagegen, Hauptsache nach oben. Die Umgebung kann das doch nicht achtlos hinnehmen. Es entstehen Ängste, Neid, Agression. Warum? Um das zu erklären kann doch Nietzsche behilflich sein. Wenn man die menschliche Tätigkeit als Streben nach Macht betrachtet muss man anerkennen, dass Juden, statistisch gesehen, überproportional an der Macht beteiligt sind. Ist das nicht die potentielle Quelle des Antisemtismus? Das Gefühl verdrängt zu werden oder unterlegen zu sein muss doch Abwehrreaktionen wecken. Diesen Prozess kann man nicht einfach weg reden auch, weil es nicht nur Juden betrifft. Stimmungsmache, Angst und Aggressionen betreffen auch Afghanen, Chinesen und Russen. Wobei gegen die letzten zwei Nationen ist die Verbreitung von Ängsten und Vorutreilen wegen von dort ausgehenden Gefahren zum Teil der Staatsdoktrin geworden und so willkommen.

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