Ich gebe dem Autor recht: So eine Formulierung ist ungehörig.
Andererseits frage ich mich aber auch, wo hier eine Grenze verläuft, denn es kann ja auch nicht sein, dass man z.B. bei einem Mordopfer eventuelle Mafia-Verbindungen verschweigen muss, ist ja auch niemand geholfen. Und wenn Casanova vom gehörnten Ehemann erdolcht wird? Ist er dann mehr oder weniger Schuld daran als wenn er von der gleichen Person aus dem gleichen Grund im "ehrenwerten" Duell stirbt?
Wenn jemand jemanden so gegen sich aufbringt, dass es zu Gewalt kommt, ist das definitiv relevant und muss erwähnt werden. Es verbittet sich aber trotzdem hier von "ist Schuld" oder "hat beigetragen" zu sprechen, denn diese rote Linie hat der Täter und nur der Täter überschritten.
Aber jetzt sag mal das eine (oder sag es nicht) ohne das andere dabei zu implizieren. Da sind wir schon wieder auf dem Weg in die nächste Euphemismusspirale.